Vor dem Stichtag 1. Juli

Patienten zur ePA: Aus Unwissenheit wächst Skepsis

Die elektronische Patientenakte soll demnächst Alltag werden. Doch auf Patientenseite grassiert immer noch Skepsis. Die kommt nicht von ungefähr.

Veröffentlicht:

München. Ab 1. Juli sollen Ärztinnen und Ärzten auf Wunsch der Patienten die elektronische Patientenakte (ePA) befüllen. Doch auch knapp zwei Wochen vor diesem Stichtag wissen noch immer rund die Hälfte der Deutschen nicht, wie die ePA funktioniert. Rund 43 Prozent der Bundesbürger sagen von sich, dass sie nur oberflächlich Bescheid wissen.

Das sind Ergebnisse der aktuell veröffentlichten, bevölkerungsrepräsentativen Umfrage „Datapuls 2021“ in Auftrag des Münchener Start-ups Socialwave. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 1005 Menschen in Deutschland über 18 Jahre im Dezember 2020 zur Digitalisierung im Gesundheitswesen befragt.

Aus der Unwissenheit der Deutschen entwächst Skepsis: Zwar erkennt mehr als drei Viertel der Befragten einen in der ePA einen klaren Nutzen (78 Prozent). Dennoch fürchten viele, durch die ePA zum „gläsernen Patienten“ zu werden (61 Prozent). Ganz konkret sorgen sie sich, sensible Daten wie HIV-Tests oder psychiatrische Behandlungen könnten für alle einsehbar werden.

Angst vor steigenden Versicherungspolicen

Tatsächlich wird das feingranulare Dokumentenmanagement erst mit der ePA 2.0 im nächsten Jahr eingeführt. Bis dahin können Patienten ihrem Arzt nur pauschale Freigaben auf Basis von zwei Dokumentenkörben erteilen.

Gleichzeitig zeigen sich viele Versicherte beunruhigt, dass Versicherungspolicen teurer werden könnten, wenn Versicherungsanbieter über Vorerkrankungen und Prädispositionen Bescheid wissen (70 Prozent). „Dass die Krankenkassen den Versicherten die elektronische Patientenakte zur Verfügung stellen, selbst aber keine Inhalte einsehen können, ist vielen Deutschen nicht bekannt“, erklärt Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH. (mu)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Abschreibungspraxis

Wie Praxen den Staats-Turbo für E-Autos nutzen

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung