PatientenForum fordert Notfalldaten für E-Card

MAINZ (maw). Die Interessengruppe PatientenForum e.V. fordert für die Weiterentwicklung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) nach eigenen Angaben die umgehende Aufnahme von Notfalldaten in den Chip.

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Diese beinhalteten Allergien, bestehende chronische Erkrankungen sowie die Entscheidung zur Organspende. Zudem fordert der Verein, den Zugang zur eGK am privaten Computer durch ein Kartenlesegerät zu ermöglichen.

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Kommentare
Wilhelm Wilharm 29.02.201211:24 Uhr

Schlecht informiert

Die so genannten Notfalldaten auf der neuen eGK sollen im Klartext gespeichert und nicht als ICD 10 Schlüssel dort abgelegt werden. Der Begriff Notfalldaten ist leider mißverständlich. Besser wäre es gewesen, man hätte dafür einen anderen Begriff gefunden. Die im Prozessorchip der eGK auf Wunsch des Patienten (freiwillige Anwendung) zu speichernden Diagnosen,Medikamente oder Arzneimittelunverträglich-keiten sind m.E. für den weiterbehandelnden Arzt oder im Vertretungsfall hilfreich und nicht im Notfall, wenn der Patient u.U. noch dazu bewusstlos ist. Im Rettungsfall sind lebenserhaltende Maßnahmen als erstes angezeigt und nicht das Suchen der eGK am bewusstlosen Patienten. Es kann auch nicht sein, dass diese für den Patienten freiwillige Anwendung vom Hausarzt kostenlos oder innerhalb der begrenzten Gesamtvergütung erbracht wird. Das Speichern und anschließende Signieren der erfassten Daten im Chip der eGK mit dem elektronischen HBA (Heilberufeausweis)beansprucht die Arbeitszeit des Arztes,die entsprechend nach betriebswirtschaftlichen Kriterien vergütet werden muss. Momentan "träumen" die Krankenkassen davon, dass der Arzt diese Leistung kostenlos erbringt. Das kann es nicht sein und wird dazu führen, dass, abgesehen von wenigen Ausnahmen, keine Praxis die Erfassung und Speicherung der so genannten Notfalldaten dem Patienten anbieten wird.

Dr. Uwe Wolfgang Popert 28.02.201213:06 Uhr

Schlecht informiert

Es ist mir leider nicht gelungen herauszufinden, wer sich hinter der Bezeichnung "Interessengruppe Patientenforum e.V." verbirgt.
Ganz offensichtlich sind die Mitglieder aber schlecht zum Thema informiert.
1. Ein Auslesen der Diagnosen aus den Praxen würde nicht nur viel Arbeit machen, sondern wäre irreführend und gefährlich, weil der ICD-10 des ambulanten Bereiches in Deutschland in einer Klinik oder im Ausland grob missverständlich ist. Aus "Herzinfarkt ausgeschlossen" wird automatisch "gesicherter Herzinfarkt".
2.Die Verschlüsselung der meisten Allergien ist nicht oder nur völlig unzureichend möglich.
3.Selbst wenn die Karte aktuell und optimal "geladen" wäre - im Notfall könnte mangels geeigneter Lesegeräte niemand etwas damit anfangen.
Jeder Zettel mit der aktuellen Medikationsliste ist unendlich vielseitiger und besser verwendbar. Und den gibts beim Hausarzt. Absturzsicher, lesbar und datensicher.

Merke: auch als Notfallkarte ist die eGK völlig überflüssig, gefährlich und teuer. Nur die Computerindustrie profitiert davon.

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