Unter Ärzten
Pessimismus macht sich breit
Düstere Zukunftsaussicht: Fast jeder zweite Arzt rechnet damit, dass sich seine Situation im nächsten halben Jahr verschlechtert.
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Es geht abwärts mit der Stimmung der Ärzte.
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HAMBURG. Die Stimmung unter den niedergelassenen Ärzten trübt sich nach einem leichten Frühjahrshoch wieder ein. Der Medizinklimaindex für Herbst 2012 liegt mit minus 11,8 deutlich unter dem Frühjahrswert (minus 5,1).
Für den Index werden die aktuelle Lage und die Zukunftsaussichten von Humanmedizinern, Zahnärzten und psychologischen Psychotherapeuten abgefragt.
Von den Ärzten schätzt jeweils ein Viertel die Lage als gut oder schlecht ein, die Hälfte ist zufrieden. Für die kommenden sechs Monate aber sind nur acht Prozent optimistisch, 46 Prozent erwarten Kontinuität, der Rest schaut düster in die Zukunft.
Positiver Wert bei den Psychotherapeuten
Wie schon bei den jüngsten Indizes, ist die Stimmung bei den psychologischen Psychotherapeuten und bei den Zahnärzten besser. Allerdings sind auch die Zahnärzte jetzt im Minusbereich (1,1), während für die Psychotherapeuten noch immer ein zweistelliger positiver Wert (14,5) ermittelt wurde.
Über die drei Berufsgruppen hinweg hält die Hälfte (51,3 Prozent) ihre aktuelle wirtschaftliche Lage für befriedigend, 26,6 Prozent für positiv, 22,1 Prozent für schlecht.
Eine Verbesserung in den nächsten sechs Monaten erwarten zehn Prozent, rund die Hälfte eine konstante und 38,4 Prozent eine ungünstigere Entwicklung.
Ein Vergleich mit den IFO-Geschäftsklimata zeigt, dass die Stimmung der Ärzte besonders getrübt ist. Zwar liegen fast alle im Minusbereich, aber nur das Bauhauptgewerbe (minus 10,1) erreicht ebenfalls einen zweistelligen Wert.
Der Medizinklimaindex wird zweimal jährlich im Auftrag der Hamburger Stiftung Gesundheit von der Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse erhoben. (di)
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