Petitionsausschuss befasst sich am 9. Mai mit den AKR

BERLIN (mn). Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages wird sich am kommenden Montag mit den Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) befassen.

Veröffentlicht:

In der öffentlichen Sitzung, die um 11 Uhr beginnt, wird der Ausschuss den Allgmeinarzt Dr. Tobias Neuhauser zu seinem Antrag "Ärzte-Stopp der Ambulanten Kodierrichtlinien" vom November 2010 anhören.

Den Antrag hatten nach Angaben der "Freien Ärzteschaft" rund 250.000 Menschen unterzeichnet, darunter auch zahlreiche Vertreter von Ärzteorganisationen. Der Ausschuss behandelt neben der Petition zu den AKR noch zwei weitere zum Thema Gesundheitspolitik: Kein Austausch von Schmerzmitteln durch Apotheken sowie die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung.

Die Sitzung findet im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin im Anhörungssaal 3101 statt. Interessierte, die an der Sitzung teilnehmen wollen, müssen sich mit Name, Geburtsdatum und -ort beim Bundestag anmelden.

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Kommentare
Alfred Besand 05.05.201111:03 Uhr

Datenlage verbessern ja, aber nicht durch ein AKR, durch die Krankenkassen

Zu welchem Ergebnis kommt der Petitionsausschuss des Bundestages
am 9. April 2011 bei den AKR.
Der Ausschuss wird einen Allgemeinarzt anhören, der den Antrag
„ Ärzte-Stopp der Ambulanten Kodierrichtlinien „ gestellt hat.
Über 250000 Menschen hatten diesen Antrag unterzeichnet auch
zahlreiche Vertreter von Ärzteorganisationen.
Es werden auch noch weitere Themen wie„kein Austausch von Schmerzmitteln durch Apotheken sowie die Finanzierung der GKV, behandelt.

Man darf gespannt sein, inwieweit der Ausschuss, die Sinnhaftigkeit dieser Richtlinien bewertet.

Nicht jeden Strohhalm der Kassen und einiger Funktionäre sollte man
ergreifen, der sich einem bietet. Erst recht nicht, wenn er nur mehr Arbeit für den niedergelassenen Arzt bringt.
Die Krankenkassen wollen immer mehr Daten,man fragt sich nur warum.
Die Hoffnung der Funktionäre dafür ein höheres Honorar zu bekommen
ist doch ein klitzekleines Hälmchen.

Warum sieht man das nicht rechtzeitig bei den Herren Funktionären
bzw. warum sieht man das erst wenn es vielleicht zu spät sein kann.

Die GKV-Chefin Frau Pfeifer hätte man erst einmal anhalten sollen
in Ihren Häusern zu kehren und Sorge dafür zu tragen das diese
Zeitnahe und nachvollziehbare Daten den Vertragspartnern zur
ordentlichen Erfüllung ihrer Aufgaben zur Verfügung stellen.
Wenn nicht sollte man auch hier eine Gehaltskürzung fordern .
Es kann nicht sein immer mehr von den Ärzten abzuverlangen
und den gesetzlichen Vorgaben selbst nicht nachzukommen und
das zu Lasten der betroffenen Ärzte.
Zeitnahe und nachvollziehbare Daten können die Ärzte vor
einem Regress schützen.
Daten (auch unvollständige), mit denen Ärzte Jahre
später erst konfrontiert werden, sind sicherlich nicht geeignet ,
Prüfmaßnahmen einzuleiten.
Hier sollten diejenigen, die die AKR sich ausgedacht haben, Ihre
Pflichten gegenüber den Ärzten erst einmal erfüllen.

Jetzt können alle, die gegen den Stopp der AKR sind, nur noch auf den
Petitionsausschuss hoffen.
Dank eines Allgemeinmediziners und 250000 Unterschriften.

aerzteberatungrlpmainz.de
Alfred Besand

Dr. Thomas Georg Schätzler 04.05.201111:01 Uhr

AKR verbessern nicht die Datenlage von Patienten, Ärzten, KV und GKV-Kassen

Seit ICD-10-GM Einführung bilden wir Ärztinnen und Ärzte bei unseren GKV-Patienten im Minutentakt Morbidität ab. Selbst Bundesgesundheitsminister (BGM) und Kollege Philipp Rösler kann den tieferen Sinn einer 5-stelligen Kodiertiefe und eine praxisferne Differenzierung in "anamnestische" und
"behandlungsrelevante" Dauerdiagnosen partout nicht nachvollziehen.

Die Einzi(e)ge, die sich bei den AKR unnötig aufgespreizt und wichtig gemacht hat, ist die KBV. Mit einem beispiellosen Wendehalsmanöver hat sich die AKR-Betonfraktion in der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die gegen Proteste, Petitionen, Länder-KVen und Ärzteverbände über die bedingungslose Durchsetzung der "Ambulanten Kodierrichtlinien" mit dem GKV-Spitzenverband gemeinsame Sache machen wollte, zur Speerspitze der "Anti-AKR-Bewegung" wandeln wollen. Die KBV möchte jetzt das glatte Gegenteil ihrer vorher vehement und mit Sanktionen verteidigten AKR sein. Aber Herr Kollege Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV, und Ihr so schweigsamer "hausärztlicher Kollege Müller, Glaubwürdigkeit, Klarheit, Durchsetzungs- und Überzeugungskraft gehen anders. Denn Sie mussten ja erst von Ihrer eigenen Vertreterversammlung (VV-KBV) zurückgepfiffen werden.

So wird der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages sich dann am Montag verwundert die Augen reiben, warum sich alle "scheinbar" einig sind. Die GKV-Spitzenverbands-Chefin, Frau Doris Pfeiffer, wird allerdings weiter giften und mit Honorarentzug drohen, weil ihr keiner mehr bei der Sinnhaftigkeit der AKR
bedingungslos folgen kann. Sie möchte stattdessen gewaltige Datenfriedhöfe einseitig zu Lasten und auf Kosten aller GKV-Vertragsärzte anhäufen.
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund (z. Zt. Bergen aan Zee-NL)

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