Innovationsfonds-Projekt

Projekt BlenCon bringt Kardiologen virtuell in Pflegeheime

Das vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses geförderte Projekt BlenCon ist unter Führung der Techniker Krankenkasse gestartet. So soll die kardiologische Versorgung in Berliner Pflegeheimen verbessert werden.

Veröffentlicht:

Berlin/München. Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst – und damit der Bedarf an Kardiologinnen und Kardiologen, die sich um die Menschen kümmern. Denn Herz-Kreislauferkrankungen zählen ja zu den häufigsten Problemen, unter denen die rund 800.000 Bewohnerinnen und Bewohner in Deutschlands Pflegeheimen leiden. Erschwert wird die Situation durch die eingeschränkte Mobilität vieler Pflegeheimbewohner, denen es nur mit einem erheblichen Aufwand möglich ist, eine Arztpraxis aufzusuchen.

Um deren fachärztliche Versorgung auch in Zukunft zu sichern und zu verbessern, wurde nun das vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderte Projekt BlenCon unter Führung der Techniker Krankenkasse (TK) gestartet, wie die Kasse am Dienstag mitteilte.

Drei Jahre lang will das Projektteam von BlenCon in acht Berliner Pflegeheimen die Versorgung von rund 300 Patientinnen und Patienten per Telemedizin vorbereiten, erproben und auswerten. Bei BlenCon komme die Facharztpraxis für die teilnehmenden Pflegeheimbewohnenden virtuell in die Pflegeeinrichtung. Die Idee: Während ein Kardiologe oder eine Kardiologin per Video zugeschaltet ist, führt eine speziell geschulte Pflegekraft in der Einrichtung nach Anleitung nötige Untersuchungen durch – zum Beispiel mit einem telemedizinischen Stethoskop, das in der Arztpraxis in Echtzeit abgehört wird.

Daten in elektronischer Fallakte sammeln

Ergebnisse und ärztliche Empfehlungen werden laut TK in einer elektronischen Fallakte gesammelt, die von der Pflegekraft regelmäßig mit gemessenen Vitalparametern wie Puls, Blutdruck, Atemfrequenz oder Temperatur befüllt wird. So können Veränderungen des Zustands von Fachärztin und Hausarzt, der ebenfalls Zugriff auf die Fallakte hat, sofort erkannt werden. Durch die bessere Vernetzung der Medizinerinnen und Mediziner sowie die stärkere Einbindung des Pflegepersonals könnten Veränderungen des Gesundheitszustandes früher erkannt und viele Einweisungen in ein Krankenhaus überflüssig werden. Ist das Modell nach der Evaluation durch die TU München erfolgreich, soll es in die Regelversorgung überführt werden. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umfrage zu Telemedizin

Online-Arztbesuche werden langsam zu einem Teil der Normalität

Innovationsfonds-Projekt

eliPfad: Einbeziehung von Niedergelassenen ist schwierig

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Studie HF-OPT: Verbesserte LVEF unter medikamentöser Behandlung + Defibrillatorweste (Tag 0–90) und nachfolgender medikamentöser Behandlung (Tag 90–360)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion

Optimale medikamentöse Therapie plus Defibrillatorweste schützt vor Plötzlichem Herztod

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung