Rhön-Vorstand trommelt kräftig für Mega-Fusion

Rhön ist heiß auf Helios: Der Chef des Krankenhausbetreibers Rhön-Klinikum AG hat auf der Hauptversammlung erneut an die Aktionäre appelliert, das Übernahme-Angebot anzunehmen. Einzelne Anleger wiesen aber auf Nachteile hin.

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Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG, bezeichnet die Mindestannahmequote als hohe Hürde.

Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG, bezeichnet die Mindestannahmequote als hohe Hürde.

© sepp spiegl/imago

FRANKFURT/MAIN (dpa). Das Übernahme-Angebot des Konkurrenten Fresenius war Hauptthema auf der mutmaßlich letzten Hauptversammlung des privaten Klinikbetreibers Rhön.

"Wir vom Vorstand möchten Ihnen die Annahme des Übernahmeangebots empfehlen", sagte der Vorstandsvorsitzende des MDax-Konzerns, Wolfgang Pföhler, am Mittwoch den Aktionären in Frankfurt. Er wiederholte damit Aussagen von Ende Mai. An dem Aktionärstreffen nahm auch Fresenius-Chef Ulf M. Schneider als Gast teil.

Aktionärsschützer sprachen vom Ende einer Ära durch den Verkauf, der strategisch sinnvoll sei. Kritik gab es für die Doppelfunktion des langjährigen Aufsichtsratschefs und Großaktionärs Eugen Münch, der mit seinem Vorstoß die Fresenius-Offerte erst ermöglicht hatte.

Als Ankeraktionär habe er sich im Herbst 2011 mit Sondierungsgesprächen über mögliche Zusammenschlüsse an Konkurrenten gewandt, sagte Münch. Rhön-Chef Pföhler wie Finanzvorstand Erik Hamann seien von ihm über die Gespräche informiert, aber nicht beteiligt worden.

Mindestannahmequote eine hohe Hürde

Die von Fresenius gesetzte Mindestannahmequote von 90 Prozent plus einer Aktie sei eine hohe Hürde, sagte Rhön-Chef Pföhler. "Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass die Übernahme an dieser Schwelle scheitert."

Die Annahmefrist der Offerte läuft bis einschließlich 27. Juni. Viele Kleinaktionäre dürften ihre Anteile auf den letzten Drücker übertragen. Einzelne Aktionäre wiesen auf steuerliche Nachteile durch eine Veräußerung an Fresenius hin.

Bis vor kurzem hielten die Bad Homburger erst rund 1,82 Prozent an Rhön. Rechnet man die Rhön-Anteile von Personen aus dem Fresenius-Umfeld sowie die 12,45 Prozent, die Münch zusammen mit seiner Frau hält zusammen, kommt Fresenius auf 14,28 Prozent des Grundkapitals an Rhön.

Fresenius bietet insgesamt 3,1 Milliarden Euro oder 22,50 Euro je Rhön-Aktie. Das sind rund 50 Prozent über dem letzten Kurs vor dem Angebot.

Durch den Zusammenschluss entstünde der europaweit größte private Krankenhausbetreiber mit einem Umsatz von rund sechs Milliarden Euro.

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