Sanofi-Aventis geht in der Übernahmeschlacht um Genzyme in die Offensive

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PARIS (dpa). In der milliardenschweren Übernahmeschlacht um das US-Biotechnologieunternehmen Genzyme gibt sich die Führung des Pharmakonzerns Sanofi-Aventis optimistisch, als Sieger hervorzugehen. "Ich hoffe, mit den Aktionären von Genzyme ins Gespräch zu kommen und so auch einen Dialog mit dem Verwaltungsrat herstellen zu können", sagte Vorstandschef Chris Viehbacher der französischen Tageszeitung "Le Figaro" (Montag).

Genzyme hingegen hat seine Ablehnung der Übernahmeofferte von Sanofi-Aventis bekräftigt. Der Verwaltungsrat von Genzyme lehne das Angebot von 69 Dollar je Aktie einstimmig ab, schrieb Genzyme in einem am Montag veröffentlichten Brief an Viehbacher.

Sanofi-Aventis hatte am Sonntagabend angekündigt, im Kampf um Genzyme in die Offensive zu gehen. Nachdem die Genzyme-Spitze dem Werben des Pharmakonzerns wochenlang nicht nachgegeben hat, wendeten sich die Franzosen direkt an die Aktionäre und boten ihnen 69 Dollar je Aktie. Das entspricht einem Unternehmenswert von 18,5 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro). Die Märkte reagierten am Montagvormittag positiv auf die Ankündigung. Die Aktie des französischen Pharmakonzerns legte nach Handelsbeginn um rund 0,7 Prozent zu.

Aus den USA hatte es am Sonntag zunächst keine Reaktion gegeben. Zuletzt hatte es in vielen Berichten geheißen, dass die Genzyme-Führung bis zu 80 Dollar je Aktie haben wolle. Der Verwaltungsrat von Sanofi-Aventis hat Viehbacher jedoch empfohlen, nicht mehr als 70 Dollar pro Aktie zu zahlen. Viehbacher schloss am Sonntag auch ein offizielles feindliches Übernahmeangebot nicht aus. Bislang ist das Sanofi-Aventis-Angebot noch nicht verbindlich.

Am Aktienmarkt wurde bereits seit Anfang Juli über eine Offerte der Franzosen spekuliert. Seitdem stieg der Kurs der Genyzme-Aktie. Am Freitag schloss das Papier mit 67,62 Dollar nur knapp unter der jetzt bekannt gegebenen Offerte. Sanofi-Aventis hatte der Genzyme-Führung das Angebot bereits am 29. Juli unterbreitet, aber nicht öffentlich gemacht. Seitdem hat Sanofi-Aventis vergeblich versucht, das Management der Amerikaner zu Verhandlungen zu bewegen. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge will sich Genzyme auch andere Käuferkandidaten warmhalten.

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