Sanofi bietet Generika-Konkurrenz Paroli

2011 verlief für Sanofi erfolgreich. Einbußen durch die Generika-Konkurrenz konnte der Pharmakonzern durch Umsatz zuwächse in Schwellenländern wettmachen.

Veröffentlicht:
Die Insulinproduktion macht nach wie vor das Kerngeschäft von Sanofi aus.

Die Insulinproduktion macht nach wie vor das Kerngeschäft von Sanofi aus.

© Dennis Félix / Interlink Images

PARIS (ck/shl). Der Sanofi-Konzern erwartet für 2012 wegen der zunehmenden Generikakonkurrenz bei seinen umsatzstarken Arzneimitteln einen Gewinnrückgang.

Wie die Franzosen mitteilten, wird das Ergebnis je Aktie vor Sonderposten 2012 voraussichtlich um 12 bis 15 Prozent hinter dem Vorjahr zurückbleiben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe man den Generikawettbewerb teilweise durch die starke Nachfrage aus Schwellenländern kompensieren können. Das den Aktionären zurechenbare Nettoergebnis erhöhte sich unter anderem wegen Einsparungen und niedrigerer Steuern 2011 um vier Prozent auf 5,7 Milliarden Euro.

Vor Sonderposten verringerte sich der Gewinn allerdings um rund fünf Prozent auf 8,8 Milliarden Euro.

Umgesetzt wurden insgesamt 33,4 Milliarden Euro und damit drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zum Erlöswachstum habe vor allem die Nachfrage aus den USA sowie der Erfolg des Krebsmittels Eloxatin® (Oxaliplatin) beigetragen, mit dem insgesamt 1,1 Milliarden Euro (+ 161 Prozent) umgesetzt wurden.

Der Beitrag der neuen Tochter Genzyme zum Konzernumsatz wird mit rund 2,4 Milliarden Euro beziffert.

Lantus® ist das Schlachtschiff

2011 sei ein Jahr des Übergangs gewesen, sagte Konzernchef Christopher Viehbacher. So sei Genzyme erfolgreich in den Konzern integriert, die geplanten Kosteneinsparungen realisiert und für fünf neue Produkte die Zulassung eingereicht worden.

Viehbacher sieht sein Unternehmen nun auf gutem Weg, die Auswirkungen der Patentabläufe für Produkte wie den Gerinnungshemmer Lovenox® (Enoxaparin) oder das Krebsmittel Taxotere® (Docetaxel) hinter sich zu lassen.

Diabetes zählt für den Pharmakonzern weiter zu den wichtigsten Geschäftsfeldern. Hier wurde 2011 ein Wachstum von zwölf Prozent erzielt. Flaggschiff ist das Insulinanalogon Lantus® (Insulin glargin); im Schlussquartal übertrafen die Umsätze erstmals die Quartalsumsatzmarke von einer Milliarde Euro - 2011 waren es insgesamt 3,9 Milliarden Euro.

Die Umsätze in den Schwellenmärkten (ohne Genzyme und das Schweinegrippe-Virus Influenza A/H1N1) nahmen um 10,4 Prozent zu und erreichten 10,1 Milliarden Euro.

Die Bereiche Health Care und Generika verzeichneten laut Sanofi mit 22,8 Prozent 16,2 Prozent ebenfalls sehr hohe Wachstumsraten.

Die OTC-Markteinführung des Antiallergikums Allegra® (Fexofenadin) durch die US-Tochter Chattem sei mit einem Umsatz von 211 Millionen Euro ein Erfolg gewesen. Künftig will Sanofi Medikamente mehr als bisher mit externen Partnern entwickeln.

Sanofi-Aventis

Branche: Pharma

Hauptsitz: Paris, Frankreich

Aktuelle Geschäftszahlen 2011: Nettoumsatz: 33,39 Mrd.Euro, Gewinn nach Steuern: 8 Mrd. Euro, Ergebnis je Aktie 6,65 Euro

Mitarbeiter: Weltweit: rund 100 000; in Deutschland: rund 10 000

Wichtige Produkte: Lantus® (Insulin glargin) Lovenox® (Enoxaparin) Plavix® (Clopidogrel) Aprovel® (Irbesartan) Eloxatin® (Oxaliplatin) Taxotere® (Docetaxel) Jevtana® (Cabazitaxel)

Zulassung beantragt: Kynamro (Mipomersen), Aubagio (Teriflunomid), Visamerin®/Mulsevo® (Semuloparin), Lyxumia® (Lixisenatid), Zaltrap (Aflibercept)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Geschäftszahlen 2024

Asklepios meldet Umsatz- und Gewinnwachstum

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus