Kredite

Schufa kritisiert "Schufa-frei"

BERLIN (dpa). Kredit-Angebote mit dem Werbeversprechen "Schufa-frei" sind in fast allen Fällen unseriös und oft sogar betrügerisch.

Veröffentlicht:

Es gehe den Anbietern nur darum, Geld für angebliche Gebühren und Verträge zu kassieren. So das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Schufa. Opfer seien jährlich etwa 400.000 Menschen, die wegen Arbeitslosigkeit oder Schulden keine regulären Kredite von Banken erhielten. Die Schadenssumme liege bei geschätzt 150 Millionen Euro im Jahr.

In der Untersuchung fragten die Tester in 177 Fällen bei 69 Anbietern nach Krediten zwischen einigen Tausend und mehreren Zehntausend Euro.

Nur in zwei Fällen wäre der Kredit tatsächlich gegeben worden - dann aber mit annähernd "sittenwidrigen 25 Prozent Jahreszins", sagte der Schuldnerberater Christian Maltry.

Ansonsten sei Geld verlangt worden: Für Vorabgebühren, Schnellbearbeitungsgebühren, Wirtschaftsberatungsverträge, Auslegeerstattung oder Hausbesuche. Wenn die Gebühren nicht bezahlt werden, würden die Firmen auch mit Besuchen von Inkassounternehmen drohen.

Der Wirtschaftsjurist Hugo Grote, Co-Autor der Studie, resümierte: "Es geht darum, bei Menschen zu kassieren, die in Notsituationen sind." Die Anbieter nutzten einen Gesetzes-Paragrafen, der bei der Kreditvermittlung die Erstattung von Auslagen erlaube.

Trotzdem handele es sich um Betrug. "Die Forderungen sind illegal, aber erfolgreich." Daher müssten die Gerichte viel härter gegen diese Kriminalität vorgehen, forderte Grote.

Außerdem müsste das entsprechende Gesetz geändert werden.Schufa-Chef Michael Freytag sagte, leider fielen Menschen in finanziellen Notsituationen auf solche "windigen Angebote" herein. Dabei müsse klar sein, dass sogenannte Schufa-freie Kredite nach den geltenden Maßstäben der Banken nicht funktionieren könnten.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Geldtipp-Podcast Pferdchen trifft Fuchs

Warum der Goldpreis weiter steigen wird

Finanzmärkte 2026

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse