Zur Rose

Schweizer Ärztegrossist kauft DocMorris

Celesio hat für DocMorris einen Käufer gefunden: Die Versandapotheke wechselt zum Schweizer Großhändler Zur Rose.

Veröffentlicht:
Verkauft: DocMorris wechselt zu Zur Rose.

Verkauft: DocMorris wechselt zu Zur Rose.

© Marijan Murat / dpa

STUTTGART (cw). Jetzt ist es raus: Der Käufer der niederländischen Versandapotheke DocMorris heißt Zur Rose. Der schweizer Pharmahandelskonzern zahlt 25 Millionen Euro, teilte der Stuttgarter Großhändler Celesio heute mit.

Dass Celesio einen Käufer für DocMorris gefunden hatte, kündigte sich bereits zum Monatsbeginn an. Entsprechende Gerüchte wurden aus der Konzernzentrale nicht dementiert.

Für rund 200 Millionen Euro hatte Celesio 2007 DocMorris von einem privaten Venture-Capital-Fonds übernommen. Der im Vergleich dazu verschwindend geringe Verkaufspreis wird von Branchenbeobachtern unter anderem auf die drastisch verschlechterten Marktbedingungen zurück geführt.

Weil hierzulande inzwischen sowohl höchstrichterlich als auch arzneimittelrechtlich die zuvor üppigen Rezept-Boni ausländischer Versandapotheken verboten sind, haben diese ihr wichtigstes Instrument im Wettbewerb mit deutschen Anbietern verloren.

Außerdem war der seinerzeitige Erwerb von DocMorris von dem Kalkül getragen, dass der Europäische Gerichtshof das in Deutschland geltende Apothekenfremd- und Mehrbesitzverbot kippen würde. Nachdem sich diese Erwartung nicht betätigte, hatte Celesio bereits mehrfach Abschreibungen auf den Kaufpreis vornehmen müssen.

Konflikt mit den Apotheken auflösen

Zur Rose akquiriert mit DocMorris einen Jahresumsatz von zuletzt 327 Millionen Euro. Zusammen mit den bereits bestehenden Versandaktivitäten - darunter die tschechische Versandapotheke VfG sowie die Zur Rose Pharma GmbH in Halle - erhöht sich der Umsatz in diesem Konzernsegment auf rund 400 Millionen Euro. In der Schweiz ist die Zur Rose AG außerdem als Ärztegrossist tätig.

Celesio trennt sich von DocMorris, weil man das Image bei den Apothekern, den eigenen Kunden Konkurrenz zu machen, gerne wieder los werden möchte.

"Der Erwerb von DocMorris hat zu einem andauernden Konflikt mit den deutschen Apothekenkunden von geführt. Durch den Verkauf wird dieser Konflikt gelöst. Celesio wird künftig den Apothekenkunden neue Partnerschaftsmodelle anbieten", heißt es aus Stuttgart.

Vom DocMorris-Management wurde die Übernahme erfreut zur Kenntnis genommen: "Die beiden Unternehmen stimmen in vielen strategischen Punkten überein. Das ist eine sehr gute Basis, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten", kommentierte DocMorris-CEO Olaf Heinrich den Besitzerwechsel.

Bezüglich der weiteren Verwendung des Markennamens DocMorris an der Fassade Celesio-eigener Apotheken in Irland, Schweden und Italien seien Übergangsfristen vereinbart worden.

Die Apothekenpartner der DocMorris-Markenkooperation in Deutschland könnten den Namen aber für die volle Dauer der vereinbarten Laufzeit nutzen, versicherte ein Celesio-Sprecher. Man halte sich an das Prinzip pacta sunt servanda.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Landessozialgericht Stuttgart.

Dauerkopfschmerzen kein Beleg für COVID-Impfschaden

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Arzneimittelversorgung in der EU: Status und Ausblick aus Sicht der GKV

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung