Hygiene

Staatsanwalt fordert drei Jahre Haft für Arzt nach Hepatitis-Skandal

Ein Narkosearzt, der mit Hepatitis C infiziert war, soll durch seine Medikamentensucht Opiate der Klinik, in der er tätig war, verunreinigt und dadurch Patienten angesteckt haben.

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Augsburg. Nach dem Skandal um Hepatitis-C-Infektionen zahlreicher Patienten einer Klinik im nordschwäbischen Donauwörth hat die Staatsanwaltschaft für einen Narkosearzt drei Jahre Gefängnis gefordert. Nach Überzeugung des Staatsanwalts hat der Mediziner 51 OP-Patienten des Krankenhauses infiziert, weil er es an der nötigen Hygiene hat mangeln lassen.

Der Ankläger wertet dies als gefährliche Körperverletzung. Auch der Verteidiger sollte noch am Donnerstagnachmittag vor dem Landgericht Augsburg sein Plädoyer halten, das Urteil wird Ende Juni erwartet.

In den Jahren 2017 und 2018 gab es bei Patienten eine Häufung von Hepatitis-C-Fällen. Mehr als 1.700 Frauen und Männer sollten sich testen lassen. Letztlich ergab sich, dass der selbst mit Hepatitis C infizierte Anästhesist bei Operationen seine Patienten angesteckt hatte. Er war medikamentenabhängig und hatte regelmäßig Narkosemittel für sich selbst abgezweigt. Dabei soll er die für die Patienten vorgesehenen Opiate verunreinigt haben.

Zu Beginn des Prozesses hatte der 63 Jahre alte Mediziner die Übertragung seiner Infektion an die Patienten eingeräumt. Der Mann wusste demnach damals allerdings selbst noch nicht, dass er Hepatitis C hat. (dpa)

Landgericht Augsburg, Az.: 200 Js 137689/18

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