Stade: Resistente Keime auf Frühchenstation

STADE (dpa/eb). Auf der Intensivstation für Neugeborene im Elbeklinikum Stade sind multiresistente Keime nachgewiesen worden.

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Sechs Babys seien mit einer gegen mehrere Antibiotika resistenten Variante von Escherichia coli besiedelt, sagte der Geschäftsführer des Krankenhauses, Siegfried Ristau, der Nachrichtenagentur dpa am Montag. Keines der Kinder sei erkrankt.

Ob es sich bei den E. coli um ESBL-Bildner handelt, war zunächst nicht zu erfahren. Andere Medien berichteten zudem von positiven Nachweisen methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA).

Die betroffenen Babys wurden isoliert. Bei allen Patienten der Station, beim Personal und den Eltern laufe ein Screening.

"Wir haben einen Aufnahmestopp für Risikoschwangerschaften verhängt", sagte Ristau. Die betroffenen Frauen werden an andere Kliniken verwiesen.

Fall erinnert an Bremen

Im vergangenen Jahr waren drei Frühchen im Klinikum Bremen-Mitte an Infektionen mit multiresistenten Bakterien gestorben. Ein Untersuchungsausschuss des Landtags befasst sich mit dem Fall.

Die Leitung der Bremer Klinik machte nach Überzeugung von Experten im Umgang mit den Infektionen gravierende Fehler. Der Chefarzt der Kinderklinik wurde entlassen.

Im Stader Fall wurde das Gesundheitsministerium in Hannover frühzeitig informiert.

"Nach unserer derzeitigen Kenntnis hat das Klinikum offensichtlich die notwendigen Maßnahmen veranlasst, um das Geschehen einzudämmen und insbesondere sofort den zuständigen Amtsarzt informiert", sagte Ministeriumssprecher Thomas Spieker.

Das niedersächsische Landesgesundheitsamt habe über das Zentrum für Gesundheits- und Infektionsschutz (ZGI) weitere Unterstützung angeboten. "Der zuständige Amtsarzt wird das ZGI über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten."

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