Arzneimittel-Skandal

Strafprozess um Schlankmacher-Pille Mediator

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PARIS. Rund zehn Jahre nach dem Verbot der Schlankmacher-Pille Mediator® (Benfluorex) hat am Montag ein weiterer großer Strafprozess in Paris begonnen. Vor Gericht müssen sich zwölf Beschuldigte sowie elf Organisationen und Firmen verantworten, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Der Prozess soll bis zum April kommenden Jahres dauern. Er gilt in Frankreich als außergewöhnlich, da es rund 2700 Nebenkläger gibt.

Das 1976 in Frankreich zunächst als Lipidsenker zugelassene Medikament des Pharmakonzerns Servier könnte Schätzungen zufolge allein dort den Tod von mindestens 500 Patienten verursacht haben. 1987 hatte es die Zulassungserweiterung zur Therapie der Hypertriglyzeridämie erhalten, im Jahr 1990 dann auch zur Behandlung bei übergewichtigen Patienten mit Typ-2-Diabetes.

Mehr als 3500 Patienten mussten daraufhin im Krankenhaus behandelt werden. Das Mittel soll unter anderem Herz- und Kreislaufschäden hervorgerufen haben.

Mediator® wurde schließlich 2009 in Frankreich vom Markt genommen und ist seither europaweit verboten. In Deutschland war das Mittel nie auf dem Markt. Tausende Opfer wurden bereits entschädigt. (dpa)

Lesen Sie dazu auch: Frankreich: Todesfälle nach Einnahme von Appetitzüglern?

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