Hanserad

Streit um MVZ-Zulassung

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Aufregung um die insolvente Radiologie-Gruppe Hanserad: Beiden MVZ ist die Zulassung entzogen worden. Der Geschäftsführer ist abgetaucht, die Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze. Das Unternehmen hat mittlerweile Widerspruch eingelegt.

HAMBURG. Der Zulassungsausschuss Hamburg hat den beiden Medizinischen Versorgungszentren der insolventen Hanserad-Gruppe die Zulassung entzogen.

Beantragt hatte das Verfahren die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg nach "gravierenden Rechtsverstößen, die das MVZ in den vergangenen Jahren begangen hat."

Der geschäftsführende Gesellschafter der bundesweit tätigen Radiologie-Gruppe, Professor Wolfgang Auffermann, wird nach Angaben von Mitarbeitern in Dubai vermutet. Rund 200 Beschäftigte fürchten allein in Hamburg um ihre Arbeitsplätze.

Update: Dennoch können weiterhin Patienten in den MVZ behandelt werden, wie der Insolvenzverwalter am Freitag mitteilte. Gegen die Entscheidung des Zulassungsausschusses wurde Widerspruch eingelegt.

Seit Dezember verschwunden

Dies war Voraussetzung für die Weiterführung des Betriebs. Zugleich gaben die Insolvenzverwalter bekannt, dass mit einem Investor über die Übernahme der MVZ in Norddeutschland und München verhandelt wird.

Der Hanserad-Eigentümer ist nach Angaben von Mitarbeitern für sie schon seit Dezember nicht mehr anzutreffen.

Sollte der Zulassungsentzug am Ende rechtswirksam werden, könnten die im MVZ arbeitenden Ärzte, die auf ihre Zulassung für eine Anstellung verzichtet haben, ihre Zulassung zurück erhalten.

Begleitet wurde die Entscheidung des paritätisch besetzten Zulassungsausschusses von einer Demonstration der Hanserad-Mitarbeiter. Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze. 50 Kündigungen wurden bereits ausgesprochen. (di)

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