Tele-Medizin

Tele-Dienste bald auch in Österreich?

Mit medizinischen Tele-Diensten will Österreich gegen überfüllte Notaufnahmen und medizinische Unterversorgung vorgehen.

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BERLIN. Um der medizinischen Unterversorgung zu begegnen und Notaufnahmen zu entlasten, wollen die Österreicher medizinische Tele-Dienste einführen. Bald könnte es auch dort telemedizinische Triagen geben, wie sie in der Schweiz bereits üblich sind.

Ab April 2017 startet in Österreich das Projekt TEWEB, eine telefon- und internetbasierte Gesundheits-Hotline, bei der Ärzte rund um die Uhr als Ansprechpartner für Patienten nach Art eines telemedizinischen Service-Zentrums zur Verfügung stehen.

Ziel sei es, bei akuten Erkrankungen qualifizierte medizinische Beratung unter einer einheitlichen Telefonnummer beziehungsweise Internetadresse anzubieten, betonte Dr. Andrea Braga von der Österreichischen Gesellschaft für Telemedizin beim Nationalen Telemedizinkongress in Berlin.

Aufgabe der Tele-Ärzte soll eine Art Triage sein, ähnlich wie das die telemedizinischen Service-Center in der Schweiz leisten, die dort bei einer Bevölkerung von acht Millionen Menschen etwa vier Millionen Tele-Konsultationen pro Jahr abwickeln.

Braga zitierte eine Auswertung von Schweizer telemedizinischen Erstkontakten, bei der bei etwa 60 Prozent der Patienten eine Beratung zur Selbsthilfe ausreichte. Nur 7 Prozent wurde zum Besuch der Notaufnahme geraten, bei den anderen ging es in Richtung Arztpraxis.

Ähnliches wolle man Braga zufolge auch in Österreich erreichen. Zwei wichtige Ziele des Projekts seien eine Entlastung der stark überlaufenen Notaufnahmen und eine Stärkung der hausärztlichen Versorgung. TEWEB wird zunächst in drei Bundesländer für zwei Jahre pilotiert, bevor Ende 2018 entschieden wird, ob ein bundesweiter Rollout erfolgt. (gvg)

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