Telemedizin - nur sinnvolle Ergänzung zur Praxispräsenz?

ROSTOCK (di). Telemedizin gilt als Schlüsseltechnologie, um die Herausforderungen des demografischen Wandels bewältigen zu können. Sie muss und kann ihren Nutzen belegen.

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"Jedes telemedizinische Szenario muss seinen Nutzen nachweisen", sagte Professor Friedrich Köhler in seinem Impulsreferat zum Thema Telemedizin auf der siebten Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock.

Dass dies möglich ist, zeigte der Kardiologe von der Berliner Charité anhand eines Beispiels aus der Hauptstadt, bei dem Patienten mit Herzinsuffizienz telemedizinisch begleitet wurden.

150.000 Herz-Patienten könnten profitieren

Das hochgerechnete Ergebnis: In Deutschland könnten jedes Jahr rund 150.000 Patienten mit Herzinsuffizienz von einer solchen Begleitung profitieren, weil bei ihnen erneute Klinikeinweisungen vermieden werden könnten. Damit könnten im Jahr rund 150 Millionen Euro eingespart werden - dies entspricht rund fünf Prozent der gesamten Therapiekosten.

Trotz solcher Ergebnisse stellte Köhler auch klar, dass Telemedizin nicht überbewertet werden sollte. Köhler hält Telemedizin nur für ein Instrument und eine Facette der ärztlichen Tätigkeit - in Ergänzung zur Präsenz.

Der Oberarzt brachte es auf die Formel: "Alle, die in einem Telemedizinprojekt eingebunden sind, sollten sich vorher mindestens einmal die Hand geschüttelt haben."

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