Zwei Tote

Toxischer Stoff in Glukosemischung aus der Apotheke

Eine junge Mutter und ihr Neugeborenes sterben, nachdem sie ein Mittel aus einer Kölner Apotheke eingenommen haben. Jetzt hat eine Mordkommission Untersuchungen aufgenommen.

Veröffentlicht:
Die Heilig-Geist Apotheke in Köln-Longerich: Eine junge Frau und ihr Kind, das Ärzte noch per Kaiserschnitt retten wollten, waren in der vergangenen Woche nach der Einnahme eines in der Kölner Apotheke hergestellten Glukosemittels gestorben.

Die Heilig-Geist Apotheke in Köln-Longerich: Eine junge Frau und ihr Kind, das Ärzte noch per Kaiserschnitt retten wollten, waren in der vergangenen Woche nach der Einnahme eines in der Kölner Apotheke hergestellten Glukosemittels gestorben.

© Marcel Kusch/dpa

Köln. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen zu zwei Todesfällen in Köln übernommen, die auf ein selbsthergestelltes Mittel aus einer Kölner Apotheke zurückgehen sollen. Eine junge Frau und ihr Baby, das die Ärzte per Notkaiserschnitt retten wollten, sind nach Polizeiangaben in der vergangenen Woche nach der Einnahme eines Glukosegemisches aus der Heilig-Geist-Apotheke in Köln-Longerich gestorben.

Bei den Ermittlungen ist inzwischen ein toxischer Stoff in einem Glukosebehältnis festgestellt worden, wie die Polizei mitteilt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen eines Tötungsdelikts gegen Unbekannt.

Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bei einer Pressekonferenz am Dienstag sagte, wurde der Glukose-Lösung ein „toxischer Stoff beigemischt, den es in Apotheken gibt, der aber in dem Gemisch rein gar nichts zu suchen hatte.“

Warnung vor Einnahme der Rezeptur

Polizei und Stadt hatten nach Bekanntwerden des Falls am Montagabend ausdrücklich davor gewarnt, Mittel mit Glukose einzunehmen, die in der Apotheke zusammengestellt wurden. Patienten, die glukosehaltige Präparate dieser Apotheke besitzen, sollten sie nicht einnehmen und umgehend bei der nächsten Polizeiwache abgeben. Die Stadt hat der Heilig-Geist-Apotheke in Köln-Longerich zunächst untersagt, selbst produzierte Medikamente zu verkaufen.

Bekannt wurde der Fall, nachdem ein Arzt am Donnerstag vergangener Woche die Behörden eingeschaltet hatte. Bei einer anderen Frau, die das gleiche Mittel eingenommen habe, seien auch Komplikationen aufgetreten. Sie habe die Einnahme abgebrochen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse

Kinder mit Migräne: Diese Medikamente helfen bei der Prophylaxe

Resilient in neuen Gefahrenlagen?

Deutschlands Gesundheitsversorgung ist nicht kriegstüchtig

Lesetipps
Ein älterer Mann fährt im Wald Fahrrad und lächelt. Die Sonne scheint.

© Viktor Koldunov / stock.adobe.com

Jahrestagung der Gefäßmedizin

Neue S3-Leitlinie zu pAVK wertet konservative Therapie auf

Frau mittleren Alters greift sich an ihr Knie

© Juriah Mosin / Hemera / Thinkstock

Jahrestagung der Gefäßmediziner

Plötzliche Knieschmerzen: Auch an tiefe Venenthrombose denken!

Christof C. Chwojka sieht viele Baustellen, die der Rettungsdienst hat. Vorgaben des Bundes würde er begrüßen.

© www.marco-urban.de

Bereichs-Geschäftsführer Chwojka im Interview

Björn Steiger Stiftung: Das muss sich beim Rettungsdienst ändern