Hessische Klinikfusion

Unerwarteter Stolperstein

Ein Personalgestellungsvertrag gefährdet das Synergiepotenzial beim Zusammenschluss von Klinikum Höchst und den Häusern des Main-Taunus-Kreises.

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FRANKFURT/MAIN. Der Zusammenschluss des Klinikums Höchst mit den Kliniken des Main-Taunus-Kreises im benachbarten Bad Soden und Hofheim steht vor einer unerwartet hohen Hürde: Der Personalgestellungsvertrag, mit dem die Stadt dem Klinikum Höchst Mitarbeiter stellt, gefährdet offenbar die Wirtschaftlichkeit des Fusionsvorghabens. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrem Lokalteil am Mittwoch.

Demnach sind etwa 850 der insgesamt 2100 Mitarbeiter in Höchst nach Umwandlung des Klinikums von einem Eigenbetrieb der Stadt Frankfurt in eine gemeinnützige GmbH Beschäftigte der Stadt geblieben. Diese Mitarbeiter würden seither dem Klinikum gestellt.

Weiter berichtet die FAZ, in diesen Gestellungsverträgen sei festgeschrieben, dass die Mitarbeiter nicht außerhalb des Stadtgebietes eingesetzt werden dürfen. Damit ist die Grenzen übergreifende Partnerschaft in Frage gestellt, da Synergien durch den Personaleinsatz über sämtliche Häuser hinweg den zentralen Baustein des erhofften Wirtschaftlichkeitsgewinns darstellen.

Laut der Beratungsgesellschaft KPMG liege die Personalquote mit 65 Prozent in den Main-Taunus-Kliniken und 70 Prozent in Höchst deutlich über dem Durchschnitt kommunaler hessischer Häuser von 60 Prozent.

Die Zeitung zitiert aus einer Stellungnahme des Frankfurter Personalamtes, wonach es sich bei der Personalgestellung um die "für das gesamte Vorhaben" - also die Klinikfusion - "elementare Frage" handelt.

Nun gehe es darum, den Gestellungsvertrag abzuändern. Laut FAZ will die Frankfurter Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig (Die Grünen) am kommenden Freitag dazu erneut eine Vorlage einreichen.

Die gelte allerdings als umstritten und war bereits mehrfach zurückgestellt worden. Laut Heilig betreffe das Problem des ortsungebundenen Einsatzes ohnehin nur 200 Mitarbeiter. (eb)

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