Operationen
Union will Chefarzt-Boni veröffentlichen
BERLIN. Chefarzt-Boni stehen in der Kritik. Die Regierungsfraktionen planen, die mengenabhängigen Vergütungen für Operateure zum Gegenstand der Qualitätssicherung der Krankenhäuser zu machen.
In einem noch nicht abgeschlossenen Änderungsantrag zum Patientenrechtegesetz, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt, fordern die Abgeordneten, die Kliniken sollten verpflichtet werden, in den Qualitätsberichten zu erklären, ob und welche Bonusvereinbarungen ein Krankenhaus mit seinen Beschäftigten getroffen habe.
Der Bundestag soll das Patientenrechtegesetz am Donnerstag verabschieden.
Gegen die Boni haben sich auch der Marburger Bund, leitende Klinikärzte und die Bundesärztekammer (BÄK) ausgesprochen. BÄK-Präsident Dr. Frank Ulrich Montgomery hat angekündigt, eine Kontaktstelle einzurichten, bei der Ärzte ihre Arbeitsverträge prüfen lassen können.
Montgomery drohte damit, ausgewählte Prüfergebnisse zu veröffentlichen. "Fallzahlen haben in Zielvereinbarungen nichts zu suchen", sagte Marburger Bund-Chef, Dr. Rudolf Henke. Besser sei es, Boni an medizinischer Qualität auszurichten. (af)