Anlagen-Kolumne

Unterschätzte digitale Geschäfte

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

In Finanzmedien wird oft über die allseits bekannten, weltweit größten Internetunternehmen diskutiert. Je größer sie werden, desto attraktiver das Geschäftsmodell. Ihren Erfolg verdanken sie nicht primär ihrem erfolgreichen Produkt, sondern dem sogenannten Netzwerkeffekt. Je mehr Nutzer eine digitale Plattform verwenden, desto höher wird der Wert für die jeweiligen Nutzer.

Das gilt für soziale Netzwerke genauso wie für Softwareplattformen, Dating-Apps oder E-Commerce-Handelsplattformen. In solchen "The winner takes it all"-Märkten ist es wichtig, schnell und frühzeitig einen großen Marktanteil zu erlangen.

Je mehr sich Konsumenten an eine Plattform gewöhnen, desto mehr schwindet der Anreiz, diese zu wechseln. Das schafft hohe Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer.

Skalierbarkeit wichtig

Darüber hinaus verfügen erfolgreich etablierte digitale Plattformen über skalierbare Geschäftsmodelle. Sie ähneln einer Steuer, da man an jeder Transaktion verdient, ohne dass nennenswerte zusätzliche Kosten entstehen, was starkes und nicht kapitalintensives Wachstum ermöglicht.

Aus diesem Grund waren viele der besten Aktien der letzten zehn Jahre der Kategorie digitaler Plattformen zuzuordnen. Um eine Plattform am Markt zu etablieren, sind zu Beginn allerdings viel Finanzkraft, Ausdauer, ein sehr gutes Produkt und auch etwas Glück erforderlich.

Firmen, die mit einem herkömmlichen "Pipeline"-Modell – vorne kommen Rohstoffe und Arbeit rein und hinten kommt ein Produkt heraus – gegen eine digitale Plattform antreten, ziehen fast ausnahmslos den Kürzeren.

Die Deutschen sind traditionell eher Produzenten als Händler: Sie entwickeln gute Produkte, vernachlässigen aber oft Marketing, Verkauf und Handel. Das kann dann in der digitalen Plattformwelt problematisch werden – mit Auswirkungen auf Börsenkurse und Wirtschaftsentwicklung.

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