E-Rezept

Verbraucher bevorzugen Belieferung

Versand- oder Ladenapotheke? Das könnte für Patienten mit Einführung des E-Rezepts keine Rolle mehr spielen: Hauptsache, lieferfähig.

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Bad Homburg. Ab Januar 2022, so sehen es die Pläne des Gesetzgebers vor, soll das elektronische Rezept Wirklichkeit in der gesetzlichen Regelversorgung werden. Eine Smartphone-App wird es Patienten dann ermöglichen, Rezepte per Knopfdruck an die Apotheke ihrer Wahl zu senden. Die Versandapotheken wittern bereits das große Geschäft, sie erhoffen sich endlich nennenswerte Marktanteilsgewinne im Handel mit rezeptpflichtigen Produkten. Umgekehrt sehen sich stationäre Apotheken herausgefordert, bei digital beschleunigter Rezeptvorlage ihre Lieferfähigkeit zu optimieren – bis hin zur Organisation eigener regionaler Lieferdienste. Tendenziell verwischen damit bei genauerem Hinsehen die Grenzen zwischen stationärem und Versandhandel.

Die Verbraucher jedenfalls signalisieren erhebliche Bereitschaft, den elektronischen Abruf ärztlich verordneter Präparate mit dem Zusatznutzen der Belieferung zu verknüpfen. Laut einer Umfrage des Bad Homburger Marktforschers Sempora („Apothekenmarktstudie 2020“, Befragungszeitraum: Februar/März dieses Jahres) bestätigten 44 Prozent der 1160 befragten Verbraucher die Antwortoption, „E-Rezepte nur in der stationären Apotheke einlösen“ zu wollen.

Die Mehrheit ist dagegen bereit – entweder nur oder auch – die Belieferung durch den Handel in Anspruch zu nehmen. 19 Prozent der Befragten gaben an, Rezepte ausschließlich an Versandapotheken geben zu wollen, 25 Prozent wählten die Vorgabe „zur Einlösung eines E-Rezepts würde ich die Versandapotheke gegenüber der stationären Apotheke präferieren“ und 36 Prozent sagten, sie wollten E-Rezepte sowohl stationär als auch bei Versendern einlösen.

Aktuell schicken laut Sempora-Studie nur 23 Prozent der Befragten ihre Rezepte regelmäßig an eine Versandapotheke – das sind immerhin vier Prozentpunkte mehr als bei der vorjährigen Befragungsrunde. (cw)

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