Arzneimittelhersteller

Vermehrt Zuzahlungen für Patienten

Seit 1. Juli müssen Patienten bei mehr Arzneimittel zuzahlen und aufzahlen als bislang. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller berichtet: Kassen sparen auf Kosten der Patienten.

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BERLIN. Seit 1. Juli müssen GKV-Patienten für viele Arzneimittel tiefer in die Tasche greifen. Ursächlich dafür ist eine Absenkung der Festbeträge durch den GKV-Spitzenverband.

Diese betrifft insgesamt elf Gruppen, darunter auch Indikationen wie Asthma und COPD.

Nach Berechnungen des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH) ist dadurch die Zahl der von der Zuzahlung befreiten Arzneimittel zum 1. Juli um rund 40 Prozent zurückgegangen.

Damit seien nur noch etwa 330 Präparate zuzahlungsbefreit. Zuvor hatte die Zahl bei rund 560 Präparaten gelegen.

Die gesetzliche Regelung besagt, dass (meist generische) Arzneimittel, deren Preis um 30 Prozent unter dem Festbetrag liegen, vom GKV-Spitzenverband dann von der Zuzahlung befreit werden können, wenn durch Nutzung der preiswertesten Arzneien Einsparungen für die Kassen erzielt werden können. Die Hersteller sollen damit zu Preissenkungen bewogen werden.

Die Absenkung der Festbeträge hat zwei Effekte zu Lasten der Patienten: Erstens müssen wieder Zuzahlungen von zehn Prozent des Preises, mindestens jedoch fünf Euro geleistet werden.

Zweitens kann die Absenkung des Festbetrags dazu führen, dass der Preis höher ist als der Festbetrag, den die Kassen erstatten.

Diese Aufzahlung muss der Patient dann zusätzlich zahlen - ohne dass es dafür eine Belastungsgrenze gibt. (HL)

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Kosten und Nutzen

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