Kommentar

Verwirrspiel um Chronikerziffern

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Die Auseinandersetzung zwischen der KV Hessen und der Barmer GEK über angeblich falsch abgerechnete Chronikerziffern ist für Hausärzte nur schwer nachvollziehbar.

Ärzte, die Leistungen falsch abrechnen, schaden in erster Linie ihren Kollegen. Eine Krankenkasse kann von daher kein Geld zurückfordern. Sie tut es nach neueren Äußerungen möglicherweise auch gar nicht.

Wenn sich der Pulverdampf in diesem Streit einmal verzogen hat, könnte sich herausstellen, dass es in Wahrheit um etwas anderes geht - um Honorarverhandlungen für das übernächste Jahr, wenn es wieder um die Morbidität der Versicherten geht.

Und das ist für Ärzte an der Basis um so verwirrender: Lange Zeit hat die Aufsichtsbehörde vielen Kassen vorgeworfen, Ärzte dazu zu motivieren, durch Auswahl anderer ICD-Codes kränker zu machen, als sie eigentlich sind. Vorteil für die Kassen: höhere Zuweisungen aus dem Risikostrukurausgleich.

Die Barmer GEK scheint jetzt einen anderen Weg gehen zu wollen: Wenn es weniger Chroniker gibt, könnten die Zahlungen für die morbiditätsorientierte Gesamtvergütung zurückgeschraubt werden.

So wird aus einem Streit um eine Abrechnungsziffer ganz schnell ein Politikum.

Lesen Sie dazu auch: Ziffern-Zoff: Barmer GEK sieht sich falsch verstanden Ziffern-Zoff um hessische Chroniker

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wann kommt welches Medikament in Frage?

Neue Psoriasis-Leitlinie bringt praxisrelevante Neuerungen

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie

Patienten, die besonders gesundheitlich gefährdet sind, sollten im Herbst eine Auffrischung gegen COVID-19 erhalten.

© fotoak80 / stock.adobe.com

Comirnaty® nur in Mehrdosisflaschen

Bund hat geliefert: Start frei für COVID-19-Auffrischimpfungen