Geld und Vermögen

Viele Anleger tappen in die Inflationsfalle

Die Deutschen sind ein Volk von Sparern. Das hat sich auch in der Niedrigzinsphase nicht nachhaltig geändert. Die aktuell steigende Inflationsrate sollte allerdings zu denken geben.

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DÜSSELDORF. Null Prozent Zinsen für Anleihen oder auf dem Sparbuch, aber zwei Prozent Inflation: Anleger, die heute sichere Bundesanleihen kaufen, verlieren nach Abzug der Geldentwertung in jedem Jahr ein bisschen Geld. Die erwartete Inflationsrate in Deutschland für das laufende Jahr liegt bei 1,8 Prozent, im Mai und Juni ging es erstmals wieder über zwei Prozent, während im Euroraum insgesamt nur 1,4 Prozent gemessen wurden.

Bei einer Inflationsrate von zwei Prozent und null Prozent Verzinsung des Kapitals verliert ein Anleger binnen fünf Jahren rund zehn Prozent an Kaufkraft. Von 100.000 Euro Kapital bleiben dann real nur noch 90.392,08 Euro übrig. "Vielen Anlegern ist dieser Effekt immer noch nicht bewusst, dadurch tappen sie leicht in diese Inflationsfalle", sagt Klaus Niedermeier, Leiter Investment Research der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

Auch bei der apoBank setzten viele Kunden noch immer vorrangig auf festverzinsliche Investments, "die Aktienquote ist zu gering – aber Rendite ohne Risiko wie früher gibt es aktuell nicht mehr", so Niedermeier. Dabei könne ein gut diversifiziertes Depot mit Aktien mehr Rendite abwerfen, ohne das Risiko zu stark zu erhöhen.

"Natürlich stellt sich die Frage nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt", räumt Niedermeier ein. Die aktuelle Entwicklung mit sich eintrübenden Konjunkturerwartungen sowie den wechselnden Nachrichten zur Zollpolitik des US-Präsidenten trage zur Unsicherheit bei.

Aber das könne kein Grund sein, sich als Anleger dauerhaft von Aktien fernzuhalten. Vielmehr könne man regelmäßig Aktien kaufen und sei so nicht davon abhängig, den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden.

Die apoBank versuche, bei ihren Kunden das Bewusstsein für eine langfristige Vermögensplanung zu schaffen, die mit der Karriereplanung zusammenfließe. "Wenn junge Ärzte, Zahnärzte und Apotheker früh anfangen, über einen Sparplan etwas zur Seite zu legen, zum Beispiel in Investmentfonds, dann kommen über lange Zeit schnell ganz ansehnliche Beträge zusammen", erläutert der Anlageexperte.

Damit könnten wiederum wirtschaftliche Ziele und finanzielle Verpflichtungen, etwa für die Niederlassung oder für neue Medizin-Geräte in späteren Jahren leichter erreicht werden. (ger)

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