Vier Milliarden Euro Kosten für Versicherungsbetrug

Das Unrechtsbewusstsein der Bürger lässt zu wünschen übrig, so die Deutschen Versicherungen.

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KÖLN (akr). Fingierte Schadensmeldungen verursachen nach Schätzungen der Sachversicherer jährlich Kosten in Höhe von mehr als vier Milliarden Euro. Das sind etwa zehn Prozent des Schadenvolumens in der Sparte.

"Es gibt kein Unrechtsbewusstsein in der Bevölkerung", sagt Thomas Leicht, Vorsitzender der Kommission Kriminalitäts- und Geldwäschebekämpfung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Versicherungsbetrug gilt bei manchen als Lappalie

Nach einer vom GDV in Auftrag gegebenen Umfrage haben vier Prozent der Haushalte in den vergangenen fünf Jahren einen Versicherungsbetrug begangen, weitere sieben Prozent wissen von einem Betrug im Freundes- und Bekanntenkreis.

Danach gilt in weiten Teilen der Bevölkerung Versicherungsbetrug als Kavaliersdelikt. Die Versicherer haben im Kampf dagegen erheblich aufgerüstet.

Viele Unternehmen haben Spezialabteilungen, in denen zertifizierte "Betrugsspezialisten" tätig sind. "Früher hat ein Sachbearbeiter bei einer Schadensmeldung intuitiv entschieden", sagte Leicht, der im Hauptberuf Chef der Gothaer Allgemeinen ist.

Jetzt wird die Regulierung immer mehr systematisiert. Die Gothaer lässt alle gemeldeten Brillenschäden von einem Gutachter prüfen.

Neue Handys lassen die Schadensmeldungen steigen

Vor allem in der privaten Haftpflicht- und Hausratversicherung glauben die Bürger der Umfrage zufolge, die Gesellschaften gut betuppen zu können.

Komme eine neue Generation von Notebooks oder Handys auf den Markt, stiegen die Schadensmeldungen für die alten Geräte, sagte Michael Hahn von der Deutschen Versicherungsakademie.

Bei einer Sonderuntersuchung von mehr als 1000 Laptops, bei denen Schäden gemeldet wurden, stellten Sachverständige in 36 Prozent der Fälle einen Betrug fest. In weiteren neun Prozent verzichtete der Anspruchsmelder auf seine Forderung, nachdem der Versicherer die Begutachtung angekündigt hatte.

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