Mehr Gewinn

Vivantes profitiert von mehr Fällen

Mit 6,7 Millionen Euro Jahresgewinn hat der kommunale Berliner Klinikkonzern Vivantes 2012 zum neunten Mal in Folge einen positiven Abschluss vorgelegt. Das Klinikgeschäft steuerte mit 5,3 Millionen Euro den Löwenanteil zum Gewinn bei.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:
Vivantes’ so genannte "Komfortkliniken" für Selbstzahler erfreuen sich wachsender Nachfrage.

Vivantes’ so genannte "Komfortkliniken" für Selbstzahler erfreuen sich wachsender Nachfrage.

© Bernd Friedel / imago

BERLIN. Der Vivantes-Konzern, zu dem außer Krankenhäusern unter anderem Medizinische Versorgungszentren (MVZ), Pflegeheime und ambulante Reha, aber auch diverse Service-Töchter gehören, hat seinen Umsatz 2012 um vier Prozent auf 900 Millionen Euro verbessert.

Der Betriebsgewinn (EBITDA) nahm um 12,4 Prozent auf knapp 33 Millionen Euro zu. Auch die Umsatzrentabilität als Verhältnis des Jahresergebnisses vor Steuern zum Umsatz lag mit 0,9 Prozent etwas höher als 2011 mit 0,8 Prozent.

Die Erlöse aus Krankenhausleistungen stiegen von 760 auf 786 Millionen Euro. Das entspricht einem Wachstum von 3,4 Prozent. 6,6 Millionen Euro davon gehen auf nachträgliche Vereinbarungen für das Jahr 2011 zurück. Maßgeblich für die Umsatzsteigerung war der Fallzahlzuwachs um 1,5 Prozent.

Insgesamt haben die Vivantes-Kliniken und die Komfortklinik 214.593 stationäre und teilstationäre Fälle behandelt (2011: 211.500). Die Erlöse der inzwischen fünf Komfortkliniken für Selbstzahler sind von 10,2 auf 13,8 Millionen Euro gestiegen.

Für diese Zunahme ist vor allem die Eröffnung der Komfortstationen am Auguste-Viktoria-Klinikum im Mai 2012 und am Klinikum Neukölln im Juli verantwortlich.

Neuer Geschäftsführer noch unbekannt

Zuwachs verzeichnet Vivantes auch bei seinen MVZ. Der Spartenumsatz stieg um 0,4 Millionen auf 11,6 Millionen Euro. 2013 eröffnete ein neuer Fachbereich Neurochirurgie an den MVZ-Standorten Neukölln und Wedding. Außerdem zog das MVZ Rudower Straße nach Adlershof um.

Der Personalaufwand erhöhte sich im Konzern um 19 Millionen auf 602 Millionen Euro. Die Kosten für Fremdpersonal sanken um zwei Millionen auf 18 Millionen Euro. Die Tarifsteigerungen wurden laut Vivantes vollständig durch Mehrumsatz kompensiert.

Das Verhältnis von Personalaufwand - auch Leasingkräfte - zu Umsatz habe sich 2012 mit 69 Prozent gegenüber Vorjahr (70 Prozent) sogar leicht verbessert. Im Konzern waren 2012 durchschnittlich 10.712 Vollzeitkräfte beschäftigt. Die Gesamtbelegschaft betrug zum Jahresende 14.391 Mitarbeiter.

Seine Führungsspitze hat Vivantes im Laufe der vergangenen Monate nahezu komplett ausgetauscht. Finanzgeschäftsführer Bernd Kahnes trat sein Amt im April 2012 an. Im September folgte der neue Personalgeschäftsführer Christian Friese. Seit März 2013 ist mit Dr. Andrea Grebe eine neue Geschäftsführerin für das Klinikmanagement zuständig.

Wer auf den Vorsitzenden der Geschäftsführung Joachim Bovelet folgt, der das Unternehmen nach sechs Jahren im Juni verlässt, steht noch nicht fest. Aus dem Vivantes-Aufsichtsrat schied im Mai zudem der langjährige Vorsitzende Hartmann Kleiner aus. Nachfolger wird der Unternehmer Peter Zühlsdorf.

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