Wohnungen: Nachfrage wächst, Angebot nimmt ab

Die Einwohnerzahl in Deutschland wird immer stärker sinken. Aber: Das Wohnungsangebot wird in vielen Regionen trotzdem knapp.

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FRANKFURT (ava). Die Nachfrage nach Wohnungen in Deutschland wird in den kommenden Jahren zunehmen -  trotz tendenziell abnehmender Einwohnerzahl. Diese These hat Dr. Hermann Wüstefeld, Leiter Closed End Funds bei DWS Finanz-Service, beim Platow Forum "Geschlossene Fonds 2011" in Frankfurt vertreten. Entscheidend ist seiner Ansicht nach nicht die Zahl der Einwohner, sondern die Zahl der Haushalte. Sie werde von etwa 40 Millionen im Jahr 2007 auf etwa 40,5 Millionen im Jahr 2020 steigen. Als Gründe nannte Wüstefeld geringere Haushaltsgrößen, mehr Singles, eine höhere Lebenserwartung und mehr Wohnfläche pro Kopf. So betrug seinen Angaben zufolge 2007 die Wohnfläche pro Person in Deutschland 42 Quadratmeter. Diese Fläche werde bis 2030 auf etwa 55 Quadratmeter pro Person anwachsen.

Der steigenden Nachfrage stehe jedoch ein abnehmendes Angebot an Wohnimmobilien gegenüber. Viele Wohngebäude sind nach Angaben von DWS-Finanzservice nicht mehr marktgängig. Die Neubautätigkeit bleibe jedoch, so Wüstefeld, seit Jahren hinter dem Bedarf zurück.

Als Indiz für die Verknappung des Wohnraumangebots nannte Wüstefeld die rückläufigen Leerstandsquoten in Deutschland: 2006 seien etwa vier Prozent aller Wohnungen leergestanden, 2009 nur noch 3,7 Prozent. Bis zum Jahr 2025 rechnet er in 75 Prozent der deutschen Regionen mit zu wenig Angebot, um den Bedarf an Wohnraum zu decken.

Grundlage der DWS-Prognosen ist eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts Prognos zur Zukunft des Wohnraums. Danach wird das Wohnungsdefizit 2025 vor allem in den südlichen und westlichen Bundesländern liegen. Schwerpunkt ist der Großraum München, Baden, die schwäbische Alb und Würzburg. Dort werde sich das Defizit auf mehr als 13 Wohnungen je 100 Haushalte belaufen. Ein ähnlich großer Wohnungsmangel besteht der Studie zufolge auch im Großraum Hamburg, im westlichen Niedersachsen in Münster und in Bonn.

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