KOMMENTAR

Zähes Ringen um Kompromisse

Julia FrischVon Julia Frisch Veröffentlicht:

Das Thema Hautkrebsscreening sorgt bei vielen Haut- und Hausärzten nur noch für Kopfschütteln. Seit November 2007 steht fest, dass diese Leistung ab Juli zum GKV-Katalog gehört. Doch KBV und Kassen haben es immer noch nicht geschafft, eine EBM-Ziffer, geschweige denn die Punktzahl für das Screening festzulegen. Damit lässt sich nicht absehen, wie viel Honorar die Ärzte für diese Leistung bekommen werden - und ob die teure Pflicht-Fortbildung den Aufwand überhaupt lohnt.

Das Hautkrebsscreening ist nicht die einzige Baustelle, mit der die KBV zu kämpfen hat. Auch bei der neuen Kindervorsorge U7a ist die Bewertung unklar. Nichts entschieden ist auch dazu, ob Schwerpunktpraxen den Morbiditätszuschlag (weiter) abrechnen dürfen. Die KBV freilich trifft nicht die alleinige Schuld. Sie hat es mit den Kassen derzeit alles andere als leicht. Das wird aus den zähen Verhandlungen mehr als deutlich.

Gerade jetzt, wo es auch um die Weichenstellungen für die neue Euro-Gebührenordnung geht, wo bei den Kassen die Vorbereitungen auf den Gesundheitsfonds laufen, sind diese offenbar nicht zu Geschenken an die Ärzte bereit. Bleibt zu hoffen, dass die anstehenden Kompromisse für die Niedergelassenen tragbar sind. Wie unsinnig die Zugeständnisse sein können, zeigt die neue EBM-Ziffer 01735: Wer Frauen über die Krebsvorsorge berät, muss mit der Früherkennungsuntersuchung eigentlich zwei Quartale warten - erst dann ist diese nämlich abrechenbar.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abrechnungsanwendung „Adel“

Abrechnung: KVWL setzt bei Hybrid-DRG auf eigene Anwendung

Ärzteverbände fordern von Regierung Mut

Teampraxen brauchen schnelle Unterstützung der Politik

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Transplantation von Beta-Zellen

Neue Zelltherapie-Optionen bei Diabetes

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung