Kommentar zu Arztsitzverlegung

Zäsur im MVZ-Geschachere

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Die Entscheidung des Hamburger Berufungsausschusses hat weitreichende Bedeutung über die Hansestadt hinaus. Überall, wo sich Klinikträger mit MVZ in der ambulanten Versorgung engagieren, muss umgedacht werden. Das Modell mit Übertragung und Rückübertragung einer Zulassung, um Arztsitze von einem MVZ ins nächste zu verschieben, hält der Ausschuss für rechtswidrig.

Was ihm an dieser Praxis nicht schmeckt: Die Umwandlung eines angestellten Arztsitzes in die Zulassung eines selbstständigen Arztes dient dazu, dass dieser Arzt in eigener Praxis Patienten versorgen kann. Für einen Handel mit Zulassungen ist diese Regelung dagegen nicht erdacht.

Für Klinikträger engt diese Entscheidung den Spielraum stark ein. Denn Arztsitze kaufen, um zu sehen, wo man sie am besten einsetzt, wird nun zu einem wirtschaftlichen Risiko. Im konkreten Fall hatte der Träger ein unter niedergelassenen Ärzten umstrittenes MVZ aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen.

Vor Ort unerwünscht, der Weg in einen anderen Stadtteil ist verwehrt - viele Optionen bleiben dem Träger nun nicht mehr. Zu den Optionen zählt der Verkauf der Arztsitze. Entweder an andere MVZ-Träger oder - und das verspricht am ehesten Ruhe im Umfeld - an selbstständige Ärzte.

Lesen Sie dazu auch: KV Hamburg: MVZ dürfen keine Arztsitze verlegen

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Missbrauch von Kooperationsform

LSG Potsdam: Praxisgemeinschaft darf nicht wie BAG geführt werden

129. Deutscher Ärztetag

Ärztetag stärkt Weiterbildungsverbünde

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!