Merz

Zurück zu den Ursprüngen

"Wahre Schönheit kommt von innen" - der unvergessene Claim aus der Wirtschaftswunderzeit für "Merz Spezial Dragees" könnte heute wieder als Wegweiser für das Frankfurter Familienunternehmen Merz dienen.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Im hessischen Reinheim produziert Merz Pharma flüssige und halbfeste Arzneiformen und Kosmetika.

Im hessischen Reinheim produziert Merz Pharma flüssige und halbfeste Arzneiformen und Kosmetika.

© Merz

FRANKFURT/MAIN. Der mittelständische Pharmahersteller Merz hat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011/12 (zum 30. Juni) neue Rekordzahlen vorgelegt.

Trotz beginnenden Generikawettbewerbs für das Demenztherapeutikum Memantine in Deutschland haben auch die Erlöse dieses Hauptprodukts weiter zugenommen.

Mit dem Ende der Marktexklusivität von Memantine fokussiert Merz jetzt Produkte für die medizinische Ästhetik.

In den Ausbau dieser Sparte ist in den zurückliegenden Jahren viel Geld geflossen und soll auch weiterhin investiert werden.

430 Millionen Euro hat Merz laut Philip Burchard, Sprecher der Geschäftsleitung, in der Kasse, die für geeignete Unternehmens- oder Produktakquisitionen ausgegeben werden könnten.

2010 etwa bescherte das für 250 Millionen Dollar übernommene US-Unternehmen BioForm Medical den Frankfurtern einen neuartigen dermatischen Filler (Radiesse®), der aller Voraussicht nach im aktuellen Geschäftsjahr mit "deutlich mehr als 100 Millionen Euro Umsatz", Merz‘ größtes selbst vermarktetes Einzelprodukt wird.

Wachstumschancen in China

Zweites Standbein der Nischenstrategie Ästhetik ist Botulinumtoxin (Bocoture®), das in besonders hoher Reinheit - komplexproteinfrei - auf eigenen Biotechanlagen in Dessau produziert wird.

Mit therapeutischem Botulinumtoxin (Xeomin®) beschränkt sich Merz auf das Indikationsgebiet Bewegungsstörungen.

"Hier wollen wir ein international erfolgreiches Geschäft aufbauen", erläuterte Burchard Ende in Frankfurt. Für den Einstieg in eine Massen-Indikationen wie etwa Migräne reicht die Entwicklungsressourcen jedoch nicht.

Zusätzliche Wachstumschancen erhofft sich Burchard von der Expansion in Emerging Markets, besonders nach China. In fünf bis zehn Jahren will Merz sich im Reich der Mitte mit OTC- und Rx-Ästhetik-Produkten etabliert haben.

Standort Reinheim wird erweitert

Investieren will Merz aber auch im Heimatmark, am Standort Reinheim nähe Darmstadt. Mit drei Millionen Euro werde die dortige Produktion in einer zweiten Ausbaustufe jetzt noch einmal erweitert, kündigte Burchard an. Insgesamt habe Merz in Reinheim dann innerhalb von zwei Jahren 15 Millionen Euro ausgegeben.

Merz 2011/12: Der Umsatz verbesserte sich um 17 Prozent auf 913 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern erreichte mit 263,5 Millionen Euro (+56 Prozent) einen neuen Spitzenwert. Mit Memantine erzielte Merz knapp 114 Millionen Euro Eigenumsatz (+8,0 Prozent) sowie mehr als 300 Millionen Euro aus Vertriebslizenzen.

Noch bis 2015 - dann endet in den USA die Exklusivität - würden diese Lizenzeinnahmen stetig steigen, heißt es. Memantine wird in den USA von Forest vermarktet, in Japan von Daiichi Sankyo. Dort gilt der Patentschutz noch bis 2019.

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