Stoßtherapie mit Kortikoid hilft bei Riechstörungen

DAVOS (sto). Nach einem grippalen Infekt können Patienten gelegentlich Riechstörungen bekommen. Allerdings vergehen oft mehrere Wochen, bis sie deshalb zum Arzt gehen. Dort berichten sie dann oft auch, daß sie nichts schmecken.

Veröffentlicht:

In Deutschland treten jährlich bei etwa 50  000 Menschen Riech- oder Schmeckstörungen auf, sagt Dr. Bettina Hauswald von der TU Dresden. Dabei kann es sich um eine Überempfindlichkeit oder um eine verminderte Empfindlichkeit bis hin zum vollständigen Geruchsverlust handeln.

Gerüche könnten aber auch verändert und ohne Geruchsquelle wahrgenommen werden, sagte Hauswald beim 21. Fortbildungskongreß "Fortschritte der Allergologie, Immunologie und Dermatologie" in Davos.

Sinunasale Riechstörungen gehen meist auf Erkrankungen der Nasenschleimhaut, auf Polypen oder Tumorerkrankungen zurück. Bei nicht-sinunasalen Riechstörungen sind bei einem Drittel der Patienten virale Infekte der oberen Atemwege Ursache der Störung, berichtete Hauswald.

Riechstörungen können aber auch bei der Einnahme von Medikamenten auftreten, oder sie können bei Patienten mit beginnendem Morbus Alzheimer oder Parkinson erste Anzeichen der Erkrankung sein.

Da sich der Riechnerv als einziger Sinnesnerv regenerieren kann, ist nach Angaben von Hauswald auch eine medikamentöse Therapie möglich. In der Spezial-Ambulanz in Dresden werden Patienten mit einer Prednisolon-Stoßtherapie behandelt, und zwar beginnend mit 40 Milligramm Prednisolon absteigend bis zum 16. Tag. Im Anschluß daran erfolge ein konsequentes Riechtraining, das von einer Vitamin-A-Behandlung begleitet werde, erläuterte Hauswald.

Mehr zum Thema

Gesundheitsversorgungsgesetz

Alles für die Baby-Boomer: Entbudgetierung zunächst für Hausärzte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen