Infos aus DNA-Schnipseln
Die DNA-Analysen beruhen auf mehreren Nachweismethoden:
Bei den VNTR-Systemen (variable number of tandem repeats) wird DNA nach der Isolierung mit Enzymen zerstückelt. Diese Teilstücke werden der Länge nach durch Elektrophorese aufgetrennt, was ein für jeden Menschen charakteristisches Bandenmuster ergibt - daher der Name Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismus (RFLP).
Bei den STRs - das sind kurze, sich mehrmals wiederholende DNA-Abschnitte (short tandem repeats), schließt sich an die Extraktion der Erbsubstanz eine Polymerasekettenreaktion an. Mit spezifischen Sonden werden die vorhandenen Allele nachgewiesen. Beide Methoden sind bereits standardisiert und als kommerzielle Tests erhältlich.
Bei den VNTRs werden Abschnitte mit einer Länge von 20 000 DNA-Bausteinen oder mehr untersucht, bei den STRs sind es nur einige Hundert. Für die Abstammungsbegutachtung haben die VNTRs den Vorteil, daß die Zahl der Allele sehr hoch ist.
"Wir ziehen deshalb die RFLP-Systeme den STR-Systemen bei Defizienzgutachten vor, wenn also etwa die Mutter des Kindes nicht einbezogen oder der mutmaßliche Vater gestorben ist", so Professor Peter Schneider aus Köln.
Auch wenn zwei nahe verwandte Männer als Väter in Frage kämen, seien RFLP-Systeme aussagekräftiger. In bestimmten Konstellationen, etwa wenn Brüder als Väter in Frage kommen oder bei Halbgeschwistern, könnten Analysen der X- und Y-Chromosomen sinnvoll sein. (nsi)