Nachholbedarf bei Forschung über Frauen

TÜBINGEN (dpa). Frauen kommen in der medizinischen Forschung nach Expertenansicht zu kurz. Obwohl Frauen- und Männerkörper unterschiedlich reagieren, wird die meiste Forschung an Männern gemacht, sagte der Leiter der Tübinger Frauenklinik, Professor Diethelm Wallwiener, anläßlich der Eröffnung des Instituts für Frauengesundheit.

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Das Tübinger Zentrum soll Forschungsprojekte zu Erkrankungen von Frauen anstoßen und deren Gesundheitsvorsorge verbessern. Mediziner sollen sich unter anderem mit der Verbesserung von Brustkrebstherapien beschäftigen. Auch minimalinvasive Operationen zur Behebung von Unterleibsbeschwerden oder Eileiterschwangerschaften sollen weiter erforscht werden, sagte Wallwiener.

Der Professor will Vorbeugungsarbeit speziell für Frauen mit Herz-Kreislauferkrankungen leisten. Als Vorbild dient ihm dabei das Projekt "Frauenherzen schlagen anders" der Deutschen Seniorenliga in Bonn. Auch die Osteoporose, von der viele Frauen betroffen sind, soll vorangig behandelt werden.

Die Verhinderung von Teenager-Schwangerschaften soll einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit des Tübinger Instituts bilden. Trotz der vielfältigen, modernen Verhütungsmethoden werde es in diesem Jahr mehr Schwangerschaftsabbrüche von unter 14jährigen geben, als je zuvor, sagte Wallwiener. Das neue Institut werde so genannte "Flying Doctors" einsetzen, um die "MTV-Generation" besser aufzuklären.

Das gesammelte Wissen zur Medizin für Frauen will das Institut Ärzten und medizinischen Laien demnächst auf einer Internetseite zur Verfügung stellen.

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