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Nur auf die Waage zu gucken, reicht nicht

Ruth NeyVon Ruth Ney Veröffentlicht:

"Ach, der Speck verwächst sich noch, ein bißchen Reserven braucht ein Kind doch!" Das ist heute häufig zu hören, wenn einem Kind mal wieder jede Hose zu eng ist. Doch immer mehr Daten weisen darauf hin, daß Speckringe bei Kindern ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen.

Jüngste Daten einer Studie mit über 1000 übergewichtigen bis adipösen Kindern und Jugendlichen bestätigen dies. Dabei fiel besonders bei jenen Adipösen mit Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen eine Verdickung der Intima media auf - sie hatten also eine Risikokonstellation, wie sie auch bei Erwachsenen bekannt ist.

Die bisherigen Daten genügen also, um für die Praxis zu fordern, bei übergewichtigen Kindern ab dem Vorschulalter, bei denen das Fett nicht mehr so leicht verschwindet, nicht nur einen regelmäßigen Blick auf die Waage zu werfen, sondern auch auf Blutdruck, Blutzucker und Fettwerte.

Damit lassen sich nicht nur gute Argumente für eine Gewichtsnormalisierung sammeln, sondern es können auch Folgeschäden früh erkannt und gemindert werden. Das ist zumindest für die Lebensqualität wichtig, solange Belege fehlen, daß gewichtsassoziierte Befunde die Lebenserwartung mindern.

Lesen Sie dazu auch: Schlapp und unsportlich! - Mit diesem pauschalen Urteil über Deutschlands Jugend liegt man wohl falsch

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