Von der Lanze des Hieronimus Bosch zur modernen Ohrakupunktur

DÜSSELDORF (sko). Warum schmücken sich Piraten bevorzugt mit Ohrringen? Damit sie besser sehen können! Denn im Ohrläppchen stellt sich nach den Grundsätzen der Ohrakupunktur das Auge dar, hat Dr. Hans Ogal aus Brunnen bei der Medica berichtet.

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Mit der Ohrakupunktur könne Einfluß auf das Auge und auf Funktionen und Beschwerden des ganzen Körpers genommen werden.

Die Ohrakupunktur sei ein unkompliziertes Verfahren, mit dem sich gute Erfolge erzielen ließen. Daß das Ohr dieses Potential birgt, war schon früh bekannt, wie zum Beispiel auf einem Gemälde von Hieronimus Bosch deutlich wird. Dort sind zwei Ohren abgebildet, die von einer Lanze durchbohrt werden. "Dieser Punkt ist heute noch als Bosch-Punkt bekannt und wird zur Beeinflussung der Sexualität genutzt", berichtete Ogal.

Die Indikationen für die Ohrakupunktur reichen von Beschwerden im Bewegungssystem, besonders Schmerzen und funktionelle Störungen im HWS-Bereich, über neurologische Störungen wie Schwindel, Allergien, Raucherentwöhnung oder funktionelle Beschwerden wie Sinusitis, Gastritis oder auch das Reizdarmsyndrom.

Ogal: "Mit der Ohrakupunktur erreiche ich auch Organe, an die ich mit anderen Therapien schlecht herankomme."

Wie findet man nun den richtigen Punkt zum richtigen Organ? Der ganze Körper sei im äußeren Ohr wie ein auf dem Kopf stehender Embryo abgebildet, so Ogal. Im Ohrläppchen befinde sich der Kopf, der innere Knorpelwulst repräsentiere die Wirbelsäule, der äußere Wulst die oberen Extremitäten. Stimme im Körper etwas nicht, könne sich das durch kleine Veränderungen wie Pickel oder Rötungen in der entsprechenden Zone im Ohr bemerkbar machen.

Um den korrekten Akupunkturpunkt zu finden, streicht man mit einer Knopfsonde über das entsprechende Areal und achtet auf schmerzhafte Reaktionen. Eine andere Möglichkeit sei die Messung des Hautwiderstandes, der über den empfindlichen Punkten erniedrigt sei.

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