Kommentar

Fragen ist Gold

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Das Sprechzimmer hat seinen Namen nicht von ungefähr. Er hebt ab auf die wichtigste Interaktion, die Patienten und ihre Ärzte verbindet: das Gespräch. Dass im Sprechzimmer immer alles Wichtige zur Sprache käme, ist damit aber nicht gesagt. Nicht alles, was eigentlich angesprochen gehörte, kommt dort auch zu Ohren.

Zu den Dingen, über die viele Patienten ungern reden, gehört ihr Rückgriff auf komplementärmedizinische Methoden und Substanzen – und zwar auf solche, die nicht der behandelnde Arzt verordnet hat. Das birgt Risiken. So können die komplementär geschluckten Arzneien und Supplemente mit den konventionell verordneten Medikamenten auf ungute Weise wechselwirken.

Den betroffenen Patienten ist das Risiko durchaus bewusst. Zwei Drittel von ihnen waren in Studien zum Thema der Meinung, es sei wichtig, den Arzt über verwendete Komplementärmedizin zu unterrichten. Dennoch tut etwa im Fall von eingenommenen biologischen Mitteln nur jeder Dritte den Mund auf. Ein wesentlicher Grund für das Verschweigen ist die Furcht, der Arzt könnte die Einnahme missbilligen. Ein weiterer: Der Arzt habe nicht danach gefragt.

Das immerhin ließe sich leicht ändern. Denn in der Sprechstunde ist nicht Schweigen, sondern Reden Gold. Gezieltes Nachfragen gehört dazu.

Lesen Sie dazu auch:

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen