Mini-Partikel schädigen Herz und Gefäße

MÜNCHEN (dpa). Mikroskopisch kleine Staubpartikel in der Atemluft verdicken das Blut und können das Herz aus dem Takt bringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg bei München zu den Folgen der Luftverschmutzung.

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Durch die ultrafeinen Teilchen aus der Luft werden demnach auch die Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen. Schon seit längerem weisen Wissenschaftler auf die Probleme mit Feinstaub hin. Partikelfilter etwa für Dieselautos könnten die Gefahr verringern, erläuterten die Forscher.

Für die Studie nahmen die GSF-Wissenschaftler Holger Schulz und Annette Peters die Wirkungen von Kohlenstoffpartikeln bei Menschen, Tieren und Zellkulturen ins Visier. Die ultrafeinen Partikel, die vor allem aus Auto- und Fabrikabgasen stammen, seien vor allem wegen ihrer geringen Größe so gefährlich. Denn Nasenschleimhaut, Membranen und die Makrophagen des Immunsystems seien eher darauf spezialisiert, größere Teilchen abzufangen.

Der Untersuchung zufolge kann der Schwebstaub in der Blutbahn das Blut zähflüssiger machen und damit die Gefahr von Gerinnseln erhöhen. Außerdem bewirken die Teilchen, daß Arterien nicht mehr so schnell ihren Durchmesser vergrößern können.

Das Herz werde dann in Streßsituationen nicht ausreichend durchblutet. Mögliche Folge seien Herzrhythmusstörungen. Die Schadstoffe stören möglicherweise den Kalziumhaushalt der Kardiomyozyten. Zudem könnten die Partikel zu Entzündungen des Lungengewebes mit Freisetzung von Fibrinogen führen.

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