Erfolg der Adipositas-Therapie läßt sich halten

MÜNCHEN (sto). Bei stark Adipösen läßt sich durch eine ambulante Langzeittherapie über 52 Wochen eine deutliche Gewichtsreduktion erreichen. Drei Jahre nach der Adipositas-Therapie bleibt der Erfolg vor allem bei denen erhalten, die körperlich aktiv sind.

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Eine Nachuntersuchung bei Patienten, die am Optifast-Programm teilgenommen hatten, ergab, daß nach drei Jahren diejenigen die besten Erfolge haben, die weiterhin körperlich aktiv sind, wie Dr. Gert Bischoff vom Krankenhaus Barmherzige Brüder in München berichtet hat. Deshalb sollte nach Ende des Programms immer eine weitergehende Betreuung angeboten werden, forderte er auf einer Veranstaltung zum zehnjährigen Bestehen des Programms in München.

Für die Studie wurden Gewichtsverlauf und BMI sowie Blutdruck, Cholesterin, Triglyzeride, Harnsäure und Glukose von 95 Programm-Teilnehmern erfaßt. 76 Prozent waren Frauen. Sie hatten im Durchschnitt einen BMI von 40, die Männer einen BMI von 42.

Nach 52 Wochen hatten die Frauen einen BMI von im Durchschnitt 32 und die Männer einen BMI von 34 erreicht. Die Männer hatten ihr Gewicht von im Mittel 136 auf 110 Kilogramm reduziert. Die Frauen nahmen von 111 auf 89 Kilogramm ab. Auch die anderen Parameter besserten sich im Vergleich zur Ausgangssituation um 50 bis 80 Prozent. Ebenfalls verbessert habe sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität, die mit dem SF36-Fragebogen erfaßt wurde, so Bischoff.

Drei Jahre später war der Durchschnitts-BMI aller Patienten allerdings wieder auf 36 und das durchschnittliche Körpergewicht auf 101 Kilogramm gestiegen. Bischoff gab jedoch zu bedenken, daß sich diese neuen Pfunde ohne Therapie vermutlich zum ursprünglichen Ausgangsgewicht addiert hätten.

Das Optifast-Programm ist für Übergewichtige gedacht, die einen BMI über 30 haben. In dem Programm, das von Professor Johannes G. Wechsler entwickelt und mit Novartis als Partner vermarktet wird, wird eine Formula-Diät eingesetzt, und die Teilnehmer werden in Gruppen geschult.

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