Kritik an PURE-Studie

"Keine Belege für gesunde fettreiche Ernährung!"

Veröffentlicht:

STUTTGART. Forscher der Universität Hohenheim kritisieren die Ernährungsstudie PURE (Prospective Urban Rural Epidemiology). Die Autoren der weltweiten Untersuchung plädieren nämlich für eine Revision der Ernährungsempfehlungen.

So war in der Studie die empfohlene fettarme Kost mit hohem Kohlenhydratanteil offenbar nachteilig. Empfehlungen zu Fetten und Kohlenhydraten in der Ernährung müssten daher umgeschrieben werden, so die PURE-Autoren.

Solch weitreichende Schlüsse lassen die Ergebnisse der Studie gar nicht zu, betonen jetzt die Professoren Hans Konrad Biesalski, Regina Birner und Jan Frank aus Stuttgart. Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Menge an Kohlenhydraten und Fett in der Ernährung und der Sterberate sei nicht belegt, so die Experten in einer Mitteilung der Universität.

In der Studie sei zwar eine niedrigere Sterberate verbunden mit höherem Konsum von Fett sowie einem niedrigeren Konsum von Kohlenhydraten. Ein hoher Anteil gesättigter Fette in einer Kost mit viel Fleisch und Milchprodukten sei aber in armen Ländern nur ein Indikator für eine gesündere Ernährung.

Entscheidend für eine gesunde Kost sei nämlich eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen – und dafür sei ein hoher Anteil an Kohlenhydraten aus Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln oder Cassava wenig geeignet.

Solche Kohlenhydrate in der Nahrung nehmen aber mit steigender Armut deutlich zu. Dies führe zu einer schlechten Versorgung mit Mikronährstoffen wie Eisen und Zink. (eis)

Mehr zum Thema

Gastbeitrag

DMP Adipositas – Änderung des Lebensstils im Fokus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren