Allergie

Reaktion nach Wespenstich ist selten

Viele Bundesbürger sind gegen Wespen- oder Bienengift sensibilisiert, doch nur wenige zeigen systemische Reaktionen. Das haben Münchner Allergologen herausgefunden.

Veröffentlicht:
Eine Sensibilisierung gegen Wespengift zeigten 31,7 Prozent der Probanden.

Eine Sensibilisierung gegen Wespengift zeigten 31,7 Prozent der Probanden.

© james63 / iStock / Thinkstock

MÜNCHEN. Anhand der KORA-Studie haben Allergologen um Simon Blank vom Münchener Zentrum für Allergie und Umwelt sich ein Bild davon verschafft, wie weit verbreitet bei den 25- bis 75-Jährigen in Deutschland Sensibilisierungen und allergische Reaktionen gegen Hymenopterengift sind (Allergo J Int 2019; online 9. Januar).

Die Analyse beruht zum einen auf den Serumspiegeln von IgE-Antikörpern gegen Bienen und Wespen, die in der Basisstudie S4 gemessen wurden (1999–2000; n = 4261). Zum anderen stützt sie sich auf Fragebögen, in denen die Teilnehmer von S4 und der Folgestudie F4 (2006–2008; n = 3074) zu lokalen und systemischen Reaktionen auf Bienen- und Wespenstiche Auskunft gegeben haben.

Doppelsensibilisierung bei 13,7 Prozent

Wurde die Grenze für die spezifischen IgE-Antikörper (sIgE) bei 0,35 kUA/l angelegt, waren 23,1 Prozent der Teilnehmer gegen Bienen- und 31,7 Prozent gegen Wespengift sensibilisiert. Bei 13,7 Prozent bestand eine Doppelsensibilisierung. Männer waren häufiger sensibilisiert als Frauen (zum Beispiel 29,5 Prozent vs. 16,9 Prozent gegen Bienengift).

Über rein lokale Reaktionen auf Bienen- und/oder Wespenstiche berichteten 4,8 Prozent (S4) und 4,4 Prozent (F4) der Befragten. Systemische Reaktionen (von leichten Allgemeinbeschwerden bis zum Schock) wurden von 2,3 Prozent und 2,6 Prozent zu Protokoll gegeben. Frauen waren etwas häufiger betroffen als Männer. Bei den Auslösern lagen Wespen und Bienen fast gleichauf.

Von den Personen, die gegen Bienen- oder Wespengift sensibilisiert waren, hatten jeweils 2,8 Prozent eine Stichreaktion erlebt, die über eine lokale Antwort hinausging.

Erstaunlicherweise bestand auch umgekehrt eine Diskrepanz zwischen Klinik und Labor: Von den Teilnehmern, bei denen laut Eigenauskunft nach einem Bienen- oder Wespenstich Schocksymptome aufgetreten waren, hatten 49 beziehungsweise 34 Prozent sIgE-Spiegel < 0,35 kUA/l. (bs)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung