Eine Tablette hilft gegen Asthma und Rhinitis
KÖLN (kas). Der Leukotrien-Rezeptorantagonist Montelukast (Singulair®) mindert in einer Dosierung von 10 mg bei Asthma-Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis sowohl die Asthma- als auch die Rhinitissymptome. Daher ist seine Zulassung jetzt auf die Therapie bei Heuschnupfen bei Asthmatikern ab 15 Jahren erweitert worden.
Veröffentlicht:Dies erlaubt einen einheitlichen Therapieansatz für untere und obere Atemwege, wie Professor Wolfgang Petro aus Bad Reichenhall bei einer Veranstaltung von MSD Sharp & Dohme in Köln gesagt hat. Viele Asthma-Kranke werden in der Pollenflugsaison zusätzlich durch eine allergische Rhinitis beeinträchtigt, was ihre Lebensqualität deutlich einschränkt.
Einer Umfrage der European Federation of Asthma and Airway Diseases Patients’ Association zufolge, verstärken sich bei vielen Patienten in der Heuschnupfenzeit auch die Asthmabeschwerden, so daß jeder Zweite aus Angst vor einer Verschlimmerung das Haus nicht verläßt.
Bereits in der COMPACT-Studie (Clinical Observation of Montelukast as a Partner Agent for Complementary Therapy) war aufgefallen, daß eine Behandlung mit täglich 10 mg Montelukast und 0,8 mg Budesonid bei Patienten, die gleichzeitig an Asthma und Heuschnupfen leiden, die Morgen-Peak-flow-Werte als Parameter der Lungenfunktion signifikant stärker verbesserte als eine doppelt so hohe Dosis des Kortikosteroids.
In einer Placebo-kontrollierten Studie mit 800 Asthma-Patienten mit allergischer Rhinitis verringerte Montelukast sowohl die Asthma- als auch die Rhinitis-Symptome. Im Vergleich zu Placebo hatten 10 mg Montelukast einen signifikant größeren Effekt sowohl auf die tagsüber auftretenden Rhinitisbeschwerden (verstopfte Nase, Rhinorrhoe, Niesen, Jucken) als auch auf die nächtlichen Symptome (Probleme beim Einschlafen, verstopfte Nase beim Aufwachen und nächtliches Erwachen).
Dieses Ergebnis sei nicht überraschend, weil die durch Montelukast blockierten Leukotriene bei Asthma und bei allergischer Rhinitis die wesentlichen Entzündungsmediatoren sind, sagte Professor J. Christian Virchow aus Rostock.
In einer anderen Studie mit 1300 Heuschnupfen-Patienten ohne Asthma war Montelukast 10 mg ebenfalls signifikant wirksamer als Placebo und bewirkte zudem einen signifikanten Rückgang der Eosinophilen im Blut. Placebo hatte hierauf keinen Effekt. Ein weiterer Vorteil des Leukotrienrezeptor-Antagonisten liegt für Petro in dessen guter Verträglichkeit.