Ein neues Argument fürs Abspecken: Schutz vor Asthma

DENVER (ikr). Adipositas verdoppelt nahezu das Risiko, an Asthma zu erkranken, hat eine große Metaanalyse ergeben. Ein großes Problem: Denn mittlerweile ist jeder Fünfte in Deutschland adipös. Die Studie liefert somit ein weiteres schlagkräftiges Argument, übergewichtigen Patienten zum Abspecken zu raten.

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Insgesamt sieben Studien mit Daten von mehr als 300 000 Teilnehmern hat das Team um Dr. E. Rand Sutherland aus Denver /USA analysiert (Am J Respir Crit Care Med 175, 2007, 661).

Ergebnis: Je größer der Body Mass Index (BMI) ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken - sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Verglichen mit Normalgewichtigen war die Asthma-Inzidenz bei übergewichtigen und adipösen Menschen (BMI über 25) um 50 Prozent erhöht, und bei adipösen (BMI über 30) war sie nahezu verdoppelt.

In absoluten Zahlen bedeutet das etwa nach dem Norwegian Health Survey: Von den mehr als 135 000 Teilnehmern waren 4442 bereits zu Studienbeginn adipös. 4,6 Prozent von ihnen bekommen innerhalb von im Mittel 21 Jahren Asthma. Von den 103 625 Normalgewichtigen waren es aber nur knapp drei Prozent.

Als eine mögliche Ursache für das erhöhte Asthma-Risiko wird der Einfluss von Entzündungsmediatoren diskutiert, die von Fettgewebe produziert werden.

Nach einer neuen Studie, die in den vergangenen Tagen durch die Medien ging, ist Deutschland im EU-Vergleich das Land mit dem größten Anteil an Übergewichtigen. Kollegen können jetzt die erhöhte Aufmerksamkeit der Bevölkerung nutzen, um Betroffenen zum Abspecken zu raten. Gibt es doch nun außer dem Schutz vor Diabetes und Herz-Kreislaufkrankheiten noch ein weiteres Argument: die Asthma-Prävention.

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