Blutprobe soll bald Alzheimer nachweisen

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Die blutbasierte neurochemische Demenzdiagnostik wird in einigen Jahren zum klinischen Standard gehören und Liquor-Untersuchungen bei der Alzheimer-Diagnostik überflüssig machen. Davon ist Professor Jens Wiltfang von der Universität Duisburg-Essen überzeugt.

Krankheitstypische Veränderungen von Biomarkern wie Tau, P-Tau und ß-Amyloid (Aß) weisen bereits im Stadium einer leichten kognitiven Störung auf eine Demenzentwicklung in vier bis sechs Jahren hin. Ihre Untersuchung im Liquor ist in aktuell revidierten Leitlinien aufgenommen worden. Zwar ist die Lumbalpunktion inzwischen eine risikoarme Methode, bleibt aber für Patienten dennoch ein invasiver, oft psychisch belastender Eingriff.

Daher seien dringend Serum-basierte Biomarker zur Positivdiagnostik von Demenzen nötig, sagte Wiltfang auf einem Symposium von Eisai und Pfizer. Er hat in einer Pilotstudie gezeigt, dass erhöhte Plasmakonzentrationen von Aß-40 bei erniedrigten Konzentrationen von Aß-38 insbesondere bei vaskulären Demenzen vorkommen. Erhöhte Aß-40-Plasmaspiegel bei gleichzeitig niedriger Aß-42-Konzentration im Blut sind nach Daten einer Untersuchung bei knapp 1800 Teilnehmern mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko verbunden. (ugr)

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