Nützt Telmisartan besonders Gefäßen von Diabetikern?

PARIS (gvg). Auf die Bedeutung einer aggressiven Blutdrucksenkung bei Diabetikern hat der Hypertoniespezialist Professor Michael Weber von der State University in New York hingewiesen. Besonders günstig sei die Kombination von AT-II-Blockern und Diuretika.

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"Noch immer haben nach Schätzungen zwei Drittel aller Diabetiker in Europa und den USA inakzeptabel hohe Blutdruckwerte", so Weber beim Europäischen Hypertonie-Kongreß in Paris. Angestrebt werden sollten möglichst niedrige Blutdruckwerte, in jedem Fall aber Werte unter 130/80 mmHg. Jede Senkung des Blutdrucks schlage sich für die Patienten in einer Verringerung der Mortalität und der kardiovaskulären Ereignisrate nieder, so Weber auf einer Veranstaltung des Unternehmens Boehringer Ingelheim.

Besonders effektiv sei bei hypertensiven Diabetikern die Kombinationstherapie mit einem AT-II-Blocker und einem Diuretikum. So werde mit der Kombination aus 80 Milligramm Telmisartan und 12,5 Milligramm Hydrochlorothiazid (Micardis® plus) eine durchschnittliche Blutdrucksenkung von 26 mmHg systolisch und 12 mmHg diastolisch erreicht.

Für Professor Theodore Kurtz von der Universität Michigan in den USA gibt es noch einen anderen Grund, bei Diabetikern auf Telmisartan zu setzen: "Anders als andere Sartane aktiviert Telmisartan Rezeptoren im Zellkern, die am Zucker- und Fettstoffwechsel beteiligt sind".

Dieselben Rezeptoren seien auch die Zielstrukturen moderner, oraler Antidiabetika wie etwa Rosiglitazon. Es sei deswegen möglich, daß der Einsatz von Telmisartan bei Diabetikern für die Prävention kardiovaskulärer Ereignisse besonders günstig ist, weil durch die metabolischen Wirkungen ein schützender Effekt auf die Blutgefäße angenommen werden könne, sagte Kurtz.

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