Antidiabetikum Exenatide verbessert auch Lipidprofil

ATHEN (hbr). Bei Typ-2-Diabetikern senkt die Behandlung mit dem neu entwickelten Antidiabetikum Exenatide nicht nur den HbA1c-Wert dauerhaft: Auch kardiovaskuläre Risikofaktoren werden verbessert.

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Das hat eine Verlängerung der US-Zulassungsstudien ergeben. Professor Francesco Giorgino von der Universität Bari stellte die Daten beim europäischen Diabetes-Kongreß in Athen vor.

In den Untersuchungen hatten Typ-2-Diabetiker zunächst 30 Wochen lang zusätzlich zu Metformin, einem Sulfonylharnstoff oder beiden Wirkstoffen zweimal täglich Exenatide erhalten und damit HbA1c und Gewicht reduziert. Exenatide erhöht glukoseabhängig die Insulinsekretion. Außerdem verringert es die Sekretion von Glukagon und damit die hepatische Glukoseproduktion.

265 Patienten - aufgeteilt in vier Gruppen - setzten danach die Studie bis zur 82. Woche fort. Dabei ergänzten sie ihre orale Therapie zweimal täglich mit einer Injektion von 10 µg Exenatide. Davon profitierte ihre Stoffwechselkontrolle dauerhaft: Die mittlere HbA1c-Abnahme betrug am Ende 1,2 Prozentpunkte und blieb damit langfristig erhalten. Die Gewichtsreduktion verstärkte sich sogar noch von etwa 2 auf 4,6 kg - bei einem mittleren Startgewicht von 100 kg.

Durch die Therapie stieg der mittlere HDL-Wert um 4,5 mg/dl (Ausgangswert: 38 mg/dl), die Triglyzeride sanken um 37 mg/dl (von 239 mg/dl), der diastolische Blutdruck nahm von 78,7 mmHg um 3,2 mmHg ab. Gesamtcholesterin, LDL und systolischer Blutdruck sanken ebenfalls, aber nicht signifikant.

In der Gruppe mit der stärksten Gewichtsabnahme - im Mittel 12 kg - wurde das Lipidprofil am deutlichsten beeinflußt: Die Triglyzeride sanken um 92 mg/dl, das HDL stieg um 7,4 mg/dl. "Vielleicht erreichen wir mit einer Fortsetzung der Therapie eine weitere Gewichtsabnahme", hoffte Giorgino bei der von Eli Lilly unterstützten Veranstaltung. Die EU-Zulassung für Exenatide soll 2006 beantragt werden.

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