Risikopatienten

Kardiovaskulärer Schutz für Diabetiker mit Vorhofflimmern

Herzkranke Diabetiker brauchen eine gute Kontrolle der Risikofaktoren. Auch kardioprotektive Antidiabetika sind zu erwägen.

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MANNHEIM. Bei kardiovaskulären Risikopatienten mit Typ-2-Diabetes ist es äußerst wichtig, das hohe Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt zu senken. Liegen mindestens zwei Risikofaktoren im CHA2DS2-VASc-Score vor, sind nach den europäischen Leitlinien orale Antikoagulanzien zur Schlaganfall-Prävention indiziert. Hierzu haben sich die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) als effektiv und sicher erwiesen, wie Professor Rolf Wachter vom Herzzentrum Göttingen bei einer Veranstaltung von Boehringer Ingelheim und Lilly beim Internistenkongress in Mannheim betont hat.

In einer Beobachtungsstudie war Dabigatran (Pradaxa®) im Vergleich zu Rivaroxaban mit weniger intrakranialen und schweren extrakranialen Blutungen assoziiert, so Wachter bei der Veranstaltung. Ein weiterer Vorteil: Dabigatran hat als einziges NOAK einen spezifischen Antidot, und zwar Idarucizumab (Praxbind®).

Bei der antidiabetischen Therapie von Risikopatienten sollte verstärkt auf Kardioprotektion geachtet werden, so Professor Thomas Forst vom Profil Institut für Stoffwechselforschung in Mainz. Die Studie EMPA-REG-OUTCOME hat ergeben, dass bei Typ-2-Diabetikern mit makrovaskulären Vorerkrankungen der SGLT2-Hemmer Empagliflozin (Jardiance®) das kombinierte Risiko von kardiovaskulärer Mortalität, nicht-tödlichem Herzinfarkt und nicht-tödlichem Schlaganfall (3-PunktMACE) signifikant um 14 Prozent senkte.

Die LEADER-Studie ergab, dass der GLP1-Agonist Liraglutid das Risiko für den Endpunkt 3-Punkt-MACE signifikant um 13 Prozent reduzierte. Ein Unterschied: Unter Empagliflozin zeigte sich der Nutzen bereits schnell, und zwar nach drei Monaten. (mas)

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