Hitzetote

Reinhardt: Bei Hitze muss das Tempo runter

Nach der Gluthitze am Wochenende beginnt der Juli zwar kühler. Das Thema Hitzewellen und gesundheitliche Folgen bleibt dennoch aktuell.

Veröffentlicht:

BERLIN. Nach den neuen Extremtemperaturen forderte Ärztepräsident Klaus Reinhardt Hitzepausen für Arbeitnehmer . „Wichtig ist, bei großer Hitze die Schlagzahl etwas herunterzufahren und – wenn irgendwie möglich – die ein oder andere Pause extra einzulegen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Wochenende. „Arbeitgeber sollten es aus Fürsorge für ihre Mitarbeiter ermöglichen, dass bei extremer Hitze das Tempo gebremst wird.“ Frankreich hatte sogar Alarmstufe Rot wegen der Hitze ausgerufen.

Erst jüngst hat das Robert Koch-Institut Zahlen zum Hitzesommer 2018 veröffentlicht. Darin wurde die Zahl der Personen, die in Hessen und Berlin – wo das Monitoring der Daten zur Sterblichkeit etabliert ist –, hitzebedingt gestorben sind, auf 490 (Berlin) bzw. 740 (Hessen) geschätzt.

Im Zeitraum 2001 bis 2015 war bundesweit mit geschätzt 7600 Toten die Hitzewelle 2003 die folgenschwerste. Das berichteten kürzlich Wissenschaftler im „Bundesgesundheitsblatt“. Und in den Hitze-Sommern 2006 und 2015 starben den Berechnungen zufolge rund 6200 beziehungsweise 6100 Menschen aus dem Grund.

Einzelne heiße Tage stellen den Analysen zufolge weniger ein tödliches Risiko dar – gefährlich werde es ab mehreren Hitzetagen in Folge, erläutert Mitautor Matthias an der Heiden vom RKI. Ab Wochenmitteltemperaturen von 20 Grad, Tages- und Nachtwerte einberechnet, würden systematisch mehr Todesfälle beobachtet. Gerade Menschen, die nicht so flexibel seien, kühlere Orte aufzusuchen, etwa Bettlägerige seiend teils noch stärker gefährdet. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Grenzwerte zum 1. Juli heruntergesetzt

Wer diese Ausnahmeziffern kennt, rettet seinen Laborbonus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung