Herzwochen unter dem Motto "Herz unter Druck"

Die bundesweite Informationskampagne der Deutschen Herzstiftung befasst sich im November mit dem Thema Bluthochdruck. Das Motto der Herzwochen lautet "Herz unter Druck". Sie finden bundesweit vom 1. bis zum 30. November statt.

Von Rainer Klawki Veröffentlicht:
Bis zu 35 Millionen Menschen in Deutschland haben einen zu hohen Blutdruck.

Bis zu 35 Millionen Menschen in Deutschland haben einen zu hohen Blutdruck.

© beawolf / fotolia.com

NEU-ISENBURG. Sich in diesem November mit Veranstaltungen und Vorträgen an der Aufklärungskampagne zum hohen Blutdruck der Herzstiftung zu beteiligen, dazu hat Professor Thomas Meinertz aus Hamburg, der Präsident der Deutschen Herzstiftung, aufgerufen.

Die Herzstiftung sieht auf diesem Gebiet einen dringlichen Aufklärungsbedarf. Bluthochdruck ist der bedeutendste Risikofaktor für Hirn-, Herz- und Gefäßerkrankungen. Nach Schätzungen haben in Deutschland zwischen 18 und 35 Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck, der nicht nur im mittleren oder höheren Alter vorkommt, sondern auch jüngere Bevölkerungsgruppen betrifft.

 Menschen laufen Gefahr, schleichend ihre Gefäße und Organe

"Leider kennen immer noch Millionen von Männern und Frauen ihren Blutdruck überhaupt nicht, weil sie ihn nicht messen lassen. Diese Menschen laufen Gefahr, schleichend ihre Gefäße und Organe schwer zu schädigen", betont Meinertz.

Wie der Kardiologe im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" sagte, sind alle Präventionsthemen für die Herzstiftung von hoher Bedeutung. Die Herzstiftung möchte alle Ärzte und Kliniken, sowie Gesundheitseinrichtungen motivieren, sich mit Veranstaltungen und Vorträgen an den Herzwochen zum hohen Blutdruck zu beteiligen.

Öffentlichkeit von der Wichtigkeit der Blutdruckmessung zu überzeugen

Die Veranstaltungen kann dann jedermann ab Mitte Oktober auf der Homepage der Herzstiftung - geordnet nach Postleitzahlen - nachsehen. Ziel der bundesweiten Herzwochen ist es vor allem, die breite Öffentlichkeit von der Wichtigkeit der Blutdruckmessung zu überzeugen. "Jeder über 35 sollte seinen Blutdruck kennen und ihn regelmäßig kontrollieren", heißt es in einer Mitteilung der Stiftung.

"Die Herzstiftung appelliert an alle Menschen, regelmäßig ihren Blutdruck beim Arzt messen zu lassen. Bluthochdruck-Patienten sollten ihre Situation ernst nehmen, das heißt, ihren Lebensstil ändern und ihre Medikamente konsequent einnehmen", rät Meinertz.

Die Deutsche Herzstiftung propagiert, frühzeitig - beginnend bereits beim Kinderarzt, später beim Hausarzt - regelmäßige Blutdruckmessungen bei jeder Routine-Untersuchung vorzunehmen. Wenn die Blutdruckwerte zu hoch sind, sollte eine konsequente Behandlung erfolgen.

Messaktionen in Kooperation mit Krankenkassen, Kliniken oder Apotheken

Unabhängige Experten werden auf dem Gebiet des Bluthochdrucks über den heutigen Stand der Medizin, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten informieren.

Messaktionen sollen in Kooperation mit Krankenkassen, Kliniken oder Apotheken während der Herzwochen angeboten werden.

Inhaltliche Grundlage der Kampagne ist eine neue Experten-Broschüre "Bluthochdruck heute - Lebensstil, Medikamente, neue Verfahren" mit Beiträgen von renommierten Herzspezialisten und Pharmakologen, die über den heutigen Stand der Medizin, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten laienverständlich informieren.

Unterstützt werden die Herzwochen von Aktionspartnern wie Krankenhäusern, niedergelassenen Kardiologen, Krankenkassen, Apotheken, Gesundheitsämtern, Volkshochschulen und Betrieben.

Insgesamt rechnet die Herzstiftung mit über 1000 Veranstaltungen wie Vorträge, Seminare, Telefonaktionen und Gesundheitstage während des Novembers 2011 in ganz Deutschland.

Herzwochen-Servicenummer für Ärzte, die ihre Veranstaltung anmelden wollen: 069 / 9 55 12 83 33, info@herzstiftung.de, Fax: 069 / 9 55 12 83 13 Veranstaltungstermine der Herzwochen können ab Mitte Oktober im Internet unter der Adresse www.herzstiftung.de abgerufen werden.

10-Punkteplan zum Thema Bluthochdruck

Zu den Punkten der Informationsveranstaltungen gehören:

Wie wird Bluthochdruck gemessen? (Arzt, Apotheker, Selbstmessung, Langzeitmessung)

Ursachen des Bluthochdrucks: Welche Rolle spielen Vererbung, Alter und Lebensstil?

Welche Folgen hat der Bluthochdruck? (Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Nierenversagen, Erblindung)

Wann muss Bluthochdruck behandelt werden? (leichter, mittlerer und schwerer Bluthochdruck)

Welche Bedeutung hat der Lebensstil bei der Behandlung des Bluthochdrucks? (Gewicht, Bewegung, Ernährung, Salz)

Blutdrucksenkung durch Bewegung: Jeder Schritt ist besser als keiner

Welche Medikamente senken den hohen Blutdruck? Was sind ihre Nebenwirkungen? Warum eine Kombinationstherapie?

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