aPL-Antikörper beim Schlaganfall ohne Prognosewert

BERLIN (gvg). Bei Schlaganfall-Patienten erlaubt ein erhöhter Blutgehalt an anti-Phospholipid-Antikörpern (aPL) keine Aussage über das Risiko, weitere Schlaganfälle, Herzinfarkte oder thrombembolische Ereignisse zu entwickeln.

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Das hat jetzt eine prospektive Kohortenstudie mit 1770 Patienten ergeben (JAMA 291, 2004, 576). Alle Studienteilnehmer hatten einen Schlaganfall innerhalb der letzten 30 Tagen vor Studienbeginn erlitten.

41 Prozent dieser Patienten wurden als aPL-positiv klassifiziert. Das steht mit den bisherigen Beobachtungen in Einklang, wonach bei Patienten mit vaskulären Ereignissen aller Art der aPL-Gehalt im Blut oft erhöht ist.

Eine gesteigertes Risiko, weitere Gefäßkomplikationen zu entwickeln, bedeutet das für die Patienten aber offenbar nicht. Zumindest über einen Zeitraum von zwei Jahren gab es bei Patienten mit erhöhten aPL-Werten ähnlich viele Schlaganfälle, Herzinfarkte und Thrombosen wie bei Patienten mit niedrigen aPL-Werten, nämlich bei etwa jedem fünften Patienten.

"Für ein generelles aPL-Screening von Schlaganfall-Patienten sehen wir daher keinen Grund", so die Autoren um Dr. Steven Levine von der Mount Sinai School of Medicine im US-Bundesstaat New York.

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