Statin-Therapie vermindert auch das Schlaganfall-Risiko

OXFORD (Rö). Eine Statin-Therapie reduziert bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko nicht nur die Gefahr für einen Herzinfarkt, sondern auch für einen Schlaganfall, und zwar um 25 Prozent. Dies hat eine neue Auswertung von Daten der Heart Protection Study ergeben.

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Die Daten zum Schlaganfall werden morgen im "Lancet" (363, 2004, 757) veröffentlicht. An der Studie, deren Hauptergebnisse bereits 2002 veröffentlicht worden sind, haben über 20000 Patienten mit hohem Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis teilgenommen.

Jeweils 10000 Patienten nahmen fünf Jahre 40 mg Simvastatin (in Deutschland als Zocor®, Denan® und als Generika auf dem Markt) oder ein Placebo ein. Insgesamt ergab sich ein statistisch hochsignifikanter Vorteil für das Statin. Von den damit behandelten Patienten hatten 444 einen Schlaganfall.

Dies sind 4,3 Prozent. Von denen mit Placebo erlitten 585 eine Apoplexie, also 5,7 Prozent. Der relative Unterschied betrug 25 Prozent oder 1,4 Prozentpunkte. Somit müssen 70 Patienten - bezogen auf die Studiendauer von fünf Jahren - behandelt werden, um einen Schlaganfall zu verhindern.

Mit dem Statin gab es auch weniger transiente ischämische Attacken (2 Prozent im Vergleich zu 2,4 Prozent) und weniger Operationen an den Karotiden (0,4 Prozent im Vergleich zu 0,8 Prozent). Der Vorteil der Statin-Therapie zeigte sich bei allen Patienten, sogar bei denen mit einem LDL-Cholesterin-Wert unter 115 mg/dl.

Der Schluß von Studienautor Professor Rory Collins vom Radcliff Infirmary in Oxford: Leitlinien sind so zu verändern, daß bei hohem Schlaganfall-Risiko eine Statin-Therapie erwogen wird.

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